Leipziger Maler und ihre Stadt
Ausstellung im Neuen Augusteum eröffnet.
Vor einem gut gefüllten Audimax wurde am Donnerstag, den 4. Juni die Ausstellung „Ansichtssache – Leipziger Maler und ihre Stadt“ eröffnet, die aktuell in der Galerie im Neuen Augusteum zu sehen ist. Die Konzeption und Ausarbeitung absolvierten Leipziger Studierende der Kunstgeschichte im Master, in Kooperation mit der Kustodie der Universität. Die Bilderschau ist einer von mehreren Beiträgen der Universität zum Leipziger Stadtjubiläum und zeigt 28 Stadtansichten ansässiger Künstler. Die Zeitspanne reicht dabei von 1950 bis 2014, eine Zeit in der in Leipzig viele Umbrüche stattfanden.
Der künstlerische Fokus liegt auf den Themen Aufstieg, Verfall und Wiederaufstieg, die in Leipzig an vielen Stellen präsent sind. Diese werden in vier Kapiteln dargestellt – „Versehrte Stadt“, „Aufbruch“, „Veduten“ und „Augustusplatz“. Auf diesem Weg zeigt die Ausstellung die persönliche Deutung der Stadt durch die Leipziger Maler. Zwölf der Bilder stammen aus der Kustodie der Universität, der Rest sind Leihgaben. Eine Besonderheit dabei ist, dass die meisten der Bilder normalerweise nicht öffentlich ausgestellt sind, da sie Privatpersonen gehören oder in Depots gelagert sind.
Wie eingangs erwähnt war das Audimax mit seinen 800 Plätzen fast vollständig belegt. Dabei hatten die Veranstalter nur mit einem Bruchteil der Anzahl von Gästen gerechnet. Die Vernissage habe eigentlich im Foyer vor der Galerie stattfinden sollen, wurde aber aus brandschutztechnischen Gründen ins Audimax verlegt. Dennoch freuten sich die Beteiligten sichtlich über die hohe Resonanz auf ihre Einladung. „Ich freue mich, dass Sie offenbar so begeistert sind von ihrer eigenen Stadt“, sagt Unirektorin Beate Schücking zur Begrüßung der Gäste. Auch die anderen Vortragenden zeigten sich positiv überrascht. „Der Hinweis ‚Es sind ausreichend Sitzplätze vorhanden‘ in der Einladung war eigentlich ein Witz“, sagt Frank Zöllner bei der Einführung in die Ausstellung. Der Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte leitete zusammen mit dem Kustos Professor Rudolf Hiller von Gaertringen das zweisemestrige Masterseminar. „Die Eröffnung ist natürlich ein freudiges Ereignis, denn es ist auch das Ende einer langen Vorbereitungszeit“, sagt Zöllner weiter. Insgesamt habe es für die Ausstellung anderthalb Jahre Vorlaufzeit, von der Idee bis zu Vernissage, bedurft. „Man glaubt nicht, was alles zu bewältigen ist, bis die Werke friedlich an der Galeriewand hängen“, fasst Hiller die Arbeit zusammen. Die Studierenden arbeiteten in drei Arbeitsgruppen, es gab ein Katalogteam, ein Ausstellungsteam und das Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsteam.
Studentin Laura Streppelhoff, die an dem Seminar teilgenommen hat, dankte den verantwortlichen Professoren während ihrer Rede dafür, dass mit diesem Seminar größtmögliche Praxisrelevanz erreicht werden konnte. So sei der Katalog, der unter anderem mit Bildanalysen der Seminarteilnehmer versehen ist, ein vorzeigbares Ergebnis ihrer Arbeit in „schwarz auf weiß“. Der Katalog, der neben den Analysen natürlich auch alle Werke enthält, ist in der Galerie erhältlich. Schließlich wendete sie das Thema der Ausstellung noch direkt auf das Studium an, denn sie schloss ihren Beitrag mit den Worten: „Es ist Ansichtssache, ob wir mit dem Abschluss des Masters am Ende stehen oder am Anfang.“
Neben der Besichtigung der Ausstellung, die bis zum 29. August geöffnet haben wird, ist ein Rahmenprogramm geplant. Es wird Führungen, einen Filmabend und spezielle Kinderangebote geben.
Unter http://www.zv.uni-leipzig.de/kustodie/ausstellungen-und-veranstaltungen/vorschau.html findet ihr die Termine zu den Führungen und weiteren Veranstaltungen.
Foto: Anne Krügel
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