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  • Anpacken für Flüchtlinge

    Der Stura informiert über Initiativen und Arbeitskreise zur Flüchtlingshilfe.

    Am 27. Oktober fand eine Info-Veranstaltung des Stura der Universität Leipzig unter dem Titel „Refugees unterstützen – aber wie?“ im Audimax der Uni statt. Die Veranstaltung präsentierte universitäre Initiativen und die neu gegründeten Arbeitskreise des Studentenrats. In diesen engagieren sich Studenten für geflüchtete Menschen in Leipzig. Der Andrang war groß, nahezu alle der 800 Plätze des Audimax besetzt. Die meisten Projekte leisten in der Ernst-Grube-Halle Hilfe. In der Sporthalle, die zur Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität gehört, sind derzeit um die 420 Flüchtlinge untergebracht. Die Johanniter, die von der Landesdirektion mit der Betreuung beauftragt wurden, haben den Belegungsvertrag für die Halle nun bis zum 31. März verlängert.

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    Im vollen Audimax startet die Veranstaltung des Stura „Refugees unterstützen- aber wie?“

    Nachdem die Moderatorin des Abends, Franziska Koop, und Marcus Adler, Leiter des Referats für Antirassismus des Stura, die Interessierten begrüßt hatten, wurden zwei Projekte der Universität vorgestellt.

    Kerstin Popp vom Institut für Förderpädagogik erzählte von der Kinder- und Jugendarbeit, die momentan von Studenten des Instituts in den Erstaufnahmeeinrichtungen geleistet wird. Besonders wichtig, aber auch intensiv, sei die Betreuung und pädagogische Arbeit mit Kindern, die ohne Begleitung in der Ernst-Grube-Halle untergebracht sind. Hier sei Know-How gefragt. Deshalb suche man Pädagogikstudenten, die über diese Kenntnisse verfügen.

    Auch am Herder-Institut, das zur philologischen Fakultät gehört, engagieren sich Lehrende und Studenten für Flüchtlinge: Die Organisation und Durchführung von Deutschunterricht für die Flüchtlinge ist ein wichtiger Bestandteil der Integration.

    Claus Altmayer, dessen Arbeitsschwerpunkt am Institut Deutsch als Fremdsprache ist, hob die tragende Rolle des Ehrenamts in der aktuellen Situation hervor. Ohne das freiwillige Engagement von Studenten und anderen ehrenamtlichen Helfern wäre es momentan nicht möglich, Deutschunterricht anzubieten. Auf lange Sicht könnte das jedoch nicht so bleiben: „Wir brauchen finanzielle Unterstützung, um nachhaltige professionelle Infrastrukturen im Bereich ‚Deutsch als Fremdsprache’“ zu schaffen,“ sagte Altmayer.

    Nach den Uni-Projekten machte das Aktionsbündnis „Legida? Läuft nicht.“ auf der Bühne des Audmiax auf die nächste große Demo gegen Legida aufmerksam. „Sich für Flüchtlinge einsetzen, kann auch sein, gegen Rechte auf die Straße zu gehen“, erklärte Johanna Nold und rief dazu auf, am Montag, den 9. November, an der geplanten Demo teilzunehmen.

    Im zweiten Teil der Veranstaltung stellten sich die verschiedenen Arbeitskreise (AKs) des Stura vor und warben für das Engagement in diesen. Neben den AKs Sprache, Kultur und Sport&Spiel, die den Flüchtlingen in der Ernst-Grube-Halle direkt zur Seite stehen, gibt es auch einen Politik-Arbeitskreis und einen koordinierenden. Die Arbeitskreise sind seit August tätig. Geplant ist, die Arbeit auch auf andere Flüchtlingsunterkünfte in Leipzig auszuweiten. Simon Feldkamp vom Stura appellierte am Ende der Veranstaltung an die Geduld der Studenten – die Hilfe würde in jedem Fall gebraucht werden, die Bearbeitung der Mails und Anfragen dauere jedoch zum aktuellen Zeitpunkt aufgrund der großen Menge etwas.

    Mit dem Ende der Präsentation war die Veranstaltung allerdings noch nicht vorüber: Auf einer kleinen Vorstellungsstraße im Augusteum der Uni Leipzig konnten die Besucher noch gezielte Fragen an die Arbeitskreise und Initiativen stellen. Hier waren auch die „Refugee Law Clinic“ und die „Sachspendenzentrale Leipzig“ vertreten. Wer es gar nicht mehr abwarten konnte, mit anzupacken, trug sich hier direkt in Mailing-Listen ein und bekam ausführliche Informationen von den Initiatoren.

    Mehr Informationen zu den Arbeitskreisen des Stura erhaltet ihr hier: http://stura.uni-leipzig.de/arbeitskreiserefugees

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