Kandidatenvorstellung: Eduard Mühle
Eduard Mühle, Kandidat für den Rektorenposten an der Uni Leipzig im Portrait.
Eduard Mühle ist seit 2005 Professor für Geschichte Ostmitteleuropas und Osteuropas an der Uni Münster. Dort studierte er von 1980 bis 1986 die Fächer Osteuropäische und Neuere Geschichte, Slavistik und Philosophie. 1991 promovierte er zur Entstehung altrussischer Städte im neunten bis zwölften Jahrhundert. Im Jahr 2004 folgte die Habilitation in Marburg.
Die Stadt Leipzig kennt Mühle nicht nur über akademische Verbindungen. „Seit Anfang der 90er Jahre habe ich die Transformation der Stadt mit Begeisterung beobachtet“, sagt der 58-jährige Ostwestfale. „2007 hat meine Tochter dann ihr Studium an der Universität Leipzig aufgenommen.“ Während seiner Zeit als Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Warschau habe seine Familie deshalb ihren deutschen Heimatort nach Leipzig verlegt. „In dieser Zeit haben wir die Stadt immer mehr ins Herz geschlossen“, erklärt Mühle. Dies sei auch ein Grund für seine Bewerbung gewesen.
Daneben gäbe es natürlich berufliche Motive. „Nach 25 Jahren Tätigkeit in Forschung und Lehre auf der einen Seite sowie Hochschulpolitik auf der anderen, hatte ich den Wunsch, diese beiden Qualifikationen in einer höheren Position zusammenzuführen“, sagt Mühle. Auf offene und transparente Kommunikation mit den Studenten lege er dabei viel Wert.
Besonders wichtig ist Mühle die Weiterentwicklung der Lehrkultur. „Die Lehre sollte genauso wichtig genommen werden wie die Forschung“, sagt er. „Das heißt konkret, dass wir langfristig die Qualität der Lehre verbessern, an ihrer Internationalisierung arbeiten und Lernprozesse digitalisieren müssen.“ Das geht nur mit entsprechender finanzieller Ausstattung. In Bezug auf die erfolgten Kürzungen seitens des Landes Sachsen erklärt Mühle: „Man muss sich für mehr Geld einsetzen, mit Politikern reden, aber auch alternative Finanzierungen wie Fundraising ins Auge fassen.“ Wenn die Mittel trotzdem knapp sind, müssten die gesteckten Ziele realistisch angepasst werden, und zwar gemeinsam. „Über Kürzungen entscheidet niemand alleine. Das ist ein gemeinschaftlicher Prozess, in den auch die Studenten involviert werden müssen.“


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