Schücking aus dem Rennen
Die Rektoren-Affäre geht in die nächste Runde. Aktueller Stand: Schücking ist offiziell disqualifiziert.
Nach langem Hin und Her hat der Hochschulrat am 1. Dezember die Kandidaten für die Rektorenwahl bekanntgegeben: Eduard Mühle von der Universität Münster und Tassilo Schmitt von der Uni Bremen.
Beide sind vom Fach her Historiker. Damit bleiben die zwei externen Kandidaten im Rennen, während die amtierende Rektorin Beate Schücking endgültig ausgeschieden ist.
Die endgültige Wahl muss nun der Erweiterte Senat treffen. Der Hochschulrat reagiert mit dem Beschluss auf eine Stellungnahme des Senats. Dieser hatte in einem Brief das Vorgehen des Hochschulrates kritisiert. Er bemängelte unter anderem formale Fehler, zudem sei auf wesentliche Auswahlkriterien nur ungenau oder unvollständig Bezug genommen worden. „Der Senat befürwortet daher mehrheitlich einen Wahlvorschlag, der alle drei verbliebenen Kandidaten enthält“, so der Wortlaut im Brief. Das eröffne dem Erweiterten Senat ausreichende Wahlmöglichkeiten – einschließlich der Wahl zwischen Wechsel und Kontinuität. Die Vorwürfe des Senats wies der Hochschulrat entschieden zurück. Rechtswidrigkeiten und Verfahrensfehler seien nach bestem Wissen und Gewissen ausgeschlossen worden. Er verweist weiterhin auf die öffentliche Stellungnahme der sächsischen Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange, die bestätige, dass der Hochschulrat vollkommen rechtskonform gehandelt habe. Mit Blick auf Schücking stellt er außerdem fest, „dass der Senat in seinem Schreiben keine substantiellen Begründungen dafür liefert, warum diese als weitere Kandidatin die Liste ergänzen soll.“ Damit ist ein Rektorenwechsel an der Leipziger Universität sicher. In einem nächsten und letzten Schritt muss nun der Erweiterte Senat aus den verbliebenen Kandidaten den neuen Amtsinhaber wählen. Dies wird nach aktuellem Stand am 12. Januar 2016 erfolgen. Der offizielle Wechsel wird dann zum 1. März des kommenden Jahres vollzogen werden.
Wie das Universitätsmagazin Lumag am 2. Dezember schrieb, plant der Erweiterte Senat nun eine Klage gegen den Hochschulrat. Dazu wurde ein vierköpfiges Gremium gebildet, welches bis zur nächsten Senatssitzung am 15. Dezember eine Entscheidungsvorlage fomulieren soll. „Es geht momentan darum, das Selbstbestimmungsrecht der Universität zu erhalten“, erklärte die Senatorin Charlotte Bauer.
Die beiden Kandidaten Eduard Mühle und Tassilo Schmitt im Portait gibt es beim Klick auf ihre Namen.
Artikelfoto: Randy Kühn / Universität Leipzig


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