Buchmesse Leipzig 2016 Teil 2

Ein Überblick am Sonntag.

Teil 2

Der Sonntag auf der Leipziger Buchmesse ist dankbar. Nachdem sich die Massen am Samstag bereits totgequetscht haben, kann man am letzten Tag der Messe etwas entspannter durch die Hallen tingeln und hat mit etwas Glück sogar die Möglichkeit, in Ruhe an den Ständen zu verweilen.

Eine Fee auf der Buchmesse.

Beim Wechsel der Hallen verwirren die vielen Fotoshootings in den Gängen zwar, sind aber vollkommen gerechtfertigt. Die zahlreichen Verkleideten stecken so viel Aufwand in ihr Aussehen, dass dieser auch belohnt werden und für die Ewigkeit festgehalten werden sollte.

Wir hangeln uns von Lesung zu Lesung. Sarah Kuttner erntet Applaus für ihre vulgäre Ausdrucksweise. Ihr nächster Plan, nachdem sie das blaue Sofa verlässt, ist erstmal auf die Toilette zu gehen.

Die größte Attraktion sind die vielen Autoren, denen man hautnah begegnen kann. Neben deutschen Schriftstellern wie Heinz Strunk und Benedict Wells, trifft man auch auf viele internationale Autoren. Im arte-Studio sitzt der Prix Renaudot-Preisträger David Foenkinos und berichtet über „Charlotte“. Auch der bekannte österreichische Autor Thomas Glavinic liest aus „Der Jonas Komplex“.

„Die Entwicklung der Leipziger Buchmesse ist gigantisch“, erzählt Magdalena aus Rostock. Sie kommt bereits seit 2003 jährlich nach Leipzig. Sie wünscht sich, dass es für die Manga-Comic-Convention eigene Tickets gibt und die Bereiche noch mehr getrennt werden. Viele Besucher würden sich gestört fühlen, wenn ein großes Kostüm mit durch die Massen drängt. Doch hat dieses gemischte, farbenfrohe Bild viel Schönes an sich. Auf der Messe kommen Menschen zusammen, nur aus einem Grund: das Interesse für Literatur. Man sagt, dass in Japan mehr Papier für die Herstellung von Comics benutzt wird als für die Herstellung von Toilettenpapier. Und das Interesse für Mangas und Comics ist ja nicht erst seit gestern in Europa angekommen.

Cosplayer nach dem großen Kostümwettbewerb.

Laura aus Aachen ist das erste Mal in Leipzig. „Die Leute sind unglaublich nett hier!“, berichtet sie. Mit ihrem Frozen-Kostüm nimmt sie am Cosplay-Wettbewerb teil und posiert auch gerne für ein Foto. Die Leidenschaft für Cosplay hat sie schon seit zehn Jahren.

Und so geht heute eine inspirierende und eindrucksvolle Buchmesse mit einem neuen Besucherrekord zu Ende. Verwundert hat mich allerdings, dass in Zeiten von Smartphone & Co kein E-Ticket angeboten wird. Wer weiß, vielleicht ist das schon ein To-Do für das nächste Jahr. Ich gehe nach Hause, inspiriert von der Vielzahl an neuer Literatur und mal wieder mit einem Zeit-Probeabo in der Tasche.

Teil 1 der Buchmessen-Berichterstattung gibts hier.

Teil 3 der Buchmessen-Berichterstattung gibts hier.

Einen kurzen Eindruck von der Manga-Comic-Convention gibts hier.

Fotos: Josefine Bartels

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