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  • Verkleidet bis zum letzten Tag

    Die Manga-Comic-Convention auf der Leipziger Buchmesse 2016.

    „Ja ist denn noch Fasching?“ hörte ich heute Morgen einen verdutzten Familienvater, beim Anblick verkleideter Menschen in der Bahn fragen. Anscheinend war dem Herren nicht bewusst, dass die Leipziger Buchmesse schon lange nicht mehr nur Tummelplatz für Verlagsangestellte und Bibliophile ist. Denn seit drei Jahren finden durch die Manga-Comic-Convention (MCC) neben Belletristik und Sachbuch auch jüngere Genre ihren Platz auf der Messe. Eine komplette Halle füllte die MCC dieses Jahr, in der es auch heute, am letzten Tag, nur so von bunten Gestalten wimmelte.

    Als eine Art subkulturelles Hobby ist Cosplay jedoch mehr als pures Verkleiden. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail wird versucht, sich in den jeweiligen Lieblingscharakter zu verwandeln, um ihm noch ein wenig näher zu kommen. Obwohl ich selbst kein Mitglied der Cosplay-Szene bin, hege ich große Zuneigung für den ein oder anderen fiktionalen Charakter aus Comic, Cartoon und Popkultur und fand es wundervoll ein paar Gleichgesinnte zu Treffen.

    Manga und Anime waren jedoch auch in diesem Jahr übermächtig und die meisten Angebote in Halle 1 beschränkten sich auf diese Genre. So konnte man in einem japanischen Teegarten Platz nehmen oder sich in einem sogenannten „Maid Café“ (in dem ausschließlich als Hausmädchen verkleidete Damen servierten) ausruhen. Zu den spannenderen Aktivitäten zählten in der Hall aber definitiv das angebotene Bogenschießen und ein prall gefüllter Gamesroom mit Videospielen.

    Mag man das bunte Treiben und die eigentümlichen Kostüme also noch so lächerlich finden, Manga und Comic haben auch dieses Jahr ihren Platz auf der Buchmesse gefunden und ihn sich verdient. Denn Sprechblasen oder nicht, geht es doch im Grunde um dasselbe: Die Freude an Geschichten.

     

    Buchmessen-Berichterstattung in 2 Teilen gibts hier.

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    Foto: Lisa Marie Schulz

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