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    Dass Veganismus unmittelbar mit ökologischem Bewusstsein verknüpft ist, wird dieser Tage auf dem Heldenmarkt in der Kongresshalle am Zoo deutlich.

    Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Ökologie sind den meisten Menschen heute nicht mehr nur ein abstrakter Begriff. Viele bemühen sich bereits, ihren Alltag an diese Prinzipien anzupassen. In Leipzig wird es einem dabei glücklicherweise leicht gemacht. Laut Tierrechtsorganisation PETA, zählt die Stadt zu den veganer-freundlichsten Städten Deutschlands.

    Die Bühne auf dem Heldenmarkt in Leipzig Foto: jb

    Die Bühne auf dem Heldenmarkt in Leipzig Foto: jb

    Dass Veganismus unmittelbar mit ökologischem Bewusstsein verknüpft ist, wird dieser Tage auf dem Heldenmarkt in der Kongresshalle am Zoo deutlich.
    Das Motto des Heldenmarktes ist es, den Verbrauchern Nachhaltigkeit näher zu bringen und zu zeigen, wie man diese in den überall Alltag integrieren kann. Die Messe fand an diesem Wochenende in der Kongresshalle am Zoo statt und lud zum Informieren, Probieren und Inspirieren ein.

    Angefangen bei ökologischem Strom bis hin zum Handy findet sich dort allerhand, was man in einer nachhaltigen Form nicht erwartet hätte. Ein Teil der Ausstellungsfläche wird vom Unternehmen „Extravurst“ belegt, das sich ausschließlich um eine bio-vegane Lebensweise dreht. Neben den üblichen Verdächtigen wie veganz und yogi, stolpert man auch über eine vegane Flusskreuzfahrt, die zu gewinnen ist.
    „Vielen ist gar nicht bewusst, wie eng Veganleben und Co2-Ausstoß miteinander zusammenhängen“, erklärt Hedwig Seelentag von vebu, der größten Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Die Organisation setzt sich seit 1892 dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken. Bei einer veganen Kreuzfahrt sei nicht nur das Essen vegan. „Es ist generell umweltfreundlicher. Es wird auf Schweröl verzichtet. Dafür setzt man Diesel ein, was aber natürlich immer noch nicht optimal ist. Außerdem fahren die Schiffe flussbettschonend.“

    Gewinnspiel für eine vegane Flussreise Foto: jb

    Gewinnspiel für eine vegane Flussreise Foto: jb

    Nachdem man sich durch allerlei veganer Schokolade, Keksen und Eis gefuttert hat, gibt es Limo, Tee und Bier für den Durst. Bei lemonaid kann man seine Limonade gegen Spende sogar selbst machen. Am Stand wird erklärt, wieso „trinken hilft“, wie der Slogan besagt. Die Produkte werden fair und ökologisch produziert. Außerdem wird mit jeder verkauften Flasche, ein kleiner Teil gespendet und so verschiedene Entwicklungshilfeprojekte unterstützt.
    Raucher können sich von American Spirit erklären lassen, was den Unterschied zwischen zusatzfreien und normalen Zigaretten macht. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter, die zusatzstofffreie Zigaretten anbieten, jedoch sei American Spirit der Vorreiter gewesen und existiert bereits seit 1982. Der Tabak ist gänzlich frei von Zusatz- und Aroma-, sowie Konservierungsstoffen. Daher bekommt man gratis einen Tabak-Erfrischer, der trockenem Tabak vorbeugt.

    Es gibt Zigaretten, die auf Zusatzstoffe verzichten Foto: jb

    Es gibt Zigaretten, die auf Zusatzstoffe verzichten Foto: jb

    Auch technische Geräte finden sich auf der Messe. Eine solarbetriebene Powerbank lässt sich zum Freundschaftspreis erwerben. Des Weiteren wird das Fairphone präsentiert, das sich durch seine modulare Bauweise auszeichnet. Eine Produktion in Europa sei bislang nicht möglich gewesen, jedoch werde darauf geachtet, mit welchen chinesischen Partnern man kooperiert. Einzelteile lassen sich einfach austauschen und so kann der geplanten Obsoleszenz getrotzt werden. Diese ist auch das Stichwort für „Murks? Nein danke!“, deren Anliegen es ist, die Politik auf die intendierte Sollbruchstelle aufmerksam zu machen. Jeder ist davon betroffen, wenn beispielsweise das Handy nach zwei Jahren, genau nach Ablauf der Garantie den Geist aufgibt. „Aber die Intention dahinter lässt sich schwer nachweisen“, erklärt Stefan Schridde. „Eigentlich ist es Sache der Unternehmen und nicht des Verbrauchers dagegen etwas zu machen.“ Wenn dann aber doch mal etwas kaputt gegangen ist, kann man direkt auf der Messe ins Café Kaputt gehen. Die Tüftler helfen einem weiter und bieten regelmäßig spezifische „Sprechstunden“ in der Merseburger Straße in Lindenau an. Auch der Trend des Upcyclings findet sich auf der Messe wieder. Und so kann man unter Anleitung zum Beispiel einen Schlüsselanhänger aus Kronkorken basteln und lernt, wie aus alt neu werden kann.
    Ergänzend zu der Ausstellerhalle, gibt es verschiedene Vorträge zu Themen wie nachhaltiger Landschaft. Brot für die Welt hat außerdem einen Stand, an dem man seinen ökologischen Fußabdruck messen kann und anschließend Tipps bekommt, wie dieser zu verringern wäre.

    Fotos: jb
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