Wen(n) Studenten wählen
Bei den Universitätswahlen am 31. Mai und 1. Juni werden alle wichtigen universitären Gremien gewählt.
Am 31. Mai und 1. Juni finden Wahlen an der Universität Leipzig statt. Es werden zum ersten Mal alle Fachschaftsräte zum gleichen Zeitpunkt gewählt, sowie die Vertreter des Fakultätsrates und des Senats, bzw. des erweiterten Senats.
Im letzten Jahr beteiligten sich nur 13,7 Prozent der Stimmberechtigten Studierenden an der Wahl der Vertreter für den Senat und den erweiterten Senat. Auch bei Gremien, die direkt etwas mit den einzelnen Studenten zu tun haben, sah es nicht besser aus. An der erziehungswissenschaftlichen Fakultät gaben im Vorjahr beispielsweise nur 7,8 Prozent der Studierenden ihre Stimme für die Vertreter des Fakultätsrates ab.
Es wird also höchste Zeit, die einzelnen Gremien etwas genauer vorzustellen: Der Senat ist das zentrale Organ der Uni. Hier werden alle fakultätsübergreifende Belange beschlossen, darunter fallen auch das Studienangebot und die Hochschulordnung. Der studentische Einfluss im Senat ist im Vergleich zu den anderen Parteien geringer, im Senat sitzen zum Beispiel vier Studierende zusammen mit elf Hochschullehrern und vier akademischen Mitarbeitern, sowie zwei sonstigen Mitarbeitern. Der Gleichstellungsbeauftragte, die Dekane, sowie die Kanzlerin und die Rektorin nehmen mit beratender Stimme an den Senatssitzungen teil. Alle vier studentischen Mitglieder des Senats sind auch im erweiterten Senat stimmberechtigt, wenn es beispielsweise um die Wahl einer neuen Rektorin oder eines neuen Rektors geht. Neben den stimmberechtigten Senatsmitgliedern sitzen im erweiterten Senat 70 weitere Mitglieder der Universität, darunter 14 Studenten.
Eine Gremienstufe weiter unten wählt der Fakultätsrat unter anderem den Dekan oder die Dekanin, wobei er sich nach dem Vorschlag der Rektorin richtet. Der Fakultätsrat besteht je nach Größe der jeweiligen Fakultät mal aus mehr oder weniger Mitgliedern. Der Dekan ist als Fakultätsleiter für alle fakultätsinternen Beschlüsse verantwortlich, außerdem setzt er alle Beschlüsse des Fakultätsrates um. Studierende im Senat, im erweiterter Senat und im Fakultätsrat arbeiten also mit Hochschullehrern, akademischen und sonstigen Mitarbeitern zusammen.
In den Fachschafträten ist das anders. Die Fachschaftsräte sind rein studentische Gremien und kümmern sich direkt um die Probleme der Studentenschaft in den einzelnen Instituten. Hier geht es um Angelegenheiten der jeweiligen Fachrichtung, worunter auch Probleme mit Dozierenden, die Prüfungsordnung des Faches oder die Organisation von Feierlichkeiten fallen. Außerdem entsendet der Fachschaftsrat Mitglieder in den Stura. Dort werden für Studenten unmittelbar aktuelle und wichtige Themen besprochen und umgesetzt, wie beispielsweise das Semesterticket, oder besondere Aktionen auf dem Campus.
Gewählt wird anonym Dienstags und Mittwochs von 9 bis 16 Uhr an allen Fakultätsstandorten der Universität und am Zentralcampus am Augustusplatz.Wahlbroschüren zu den FSR-Kandidaten liegen meistens direkt neben den Wahllokalen beim jeweiligen FSR aus.
Die offizielle Wahlausschreibung mit weiteren Informationen gibt es hier.
Eine Übersicht über alle 32 Fachschaftsräte gibt es hier.
Foto: Jonas Nayda
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