Madeline Juno
Waldbrand EP
Eigentlich könntest du die Uhr danach stellen, dass Künstler alle zwei Jahre ein neues Album auf den Markt werfen. Manche tun es sogar noch öfter. Eine Möglichkeit die treue Fanschaft zu füttern, ohne qualitativ Absteigen zu müssen ist da die sogenannte EP (Extendet Play, Mittelding zwischen Single und Album). Genau diesen Weg ist die deutsche Songwriterin Madeline Juno gegangen. Erst im Februar dieses Jahres brachte sie ihr Album Salvation unter die Leute, das nicht nur für mich eine geringfügige Enttäuschung war.
Doch anstatt den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und damit Ellie Goulding weiter hinterherzulaufen, brachte die Offenburgerin nun eine EP mit fünf deutschen Tracks auf den Markt.
Ich mag deutsche Musik, besonders wenn sie nachdenklich und ohne die Aura einer Packung Smarties auskommt. Daher ist Walbrand für mich ein Volltreffer.
Ok zugegeben, meine Kritikpunkte von Salvation finden sich auch auf Waldbrand wieder, denn die ursprüngliche Akustikgitarren-Begleitung samt Melancholiespritze ihres ersten Albums muss auch diesmal wieder der Elektrokonserve weichen, aber diesmal weniger krass.
Trotzdem hat mich die EP an Junos erste Veröffentlichung The Unknown erinnert. Weil die Musik authentischer ist, der stimmliche Klang mehr hervortritt als bei Salvation und die EP atmosphärischer ist, selbst wenn die Platte kein melancholischer Freifall wie The Unknown ist. Der Elektrobackground fängt dich hier recht schnell wieder auf.
Textlich geht es wie gehabt um die Gefühlswelt. Während Madeline z.B. im Titelsong Waldbrand, gefühlsbetont die Ganze Welt brennen sehen will, ist Stadt im Hinterland eine Liebeserklärung an den Heimatort.
Ok, nach dieser EP sei ihr Salvation auch fast schon wieder verziehen und das nächste Mal könnte es wegen mir auch gleich ein ganzes deutschsprachiges Album sein.
Die Songs gibt es übrigens nur als Download. Wer die EP physisch in seine Vitrine stellen will, muss sie auf ihrer diesen Monat startenden Tour erwerben.
Preis: 3,99 € (mp3 Download)
Konzert: 1.11. im Täubchenthal
Hochschuljournalismus wie dieser ist teuer. Dementsprechend schwierig ist es, eine unabhängige, ehrenamtlich betriebene Zeitung am Leben zu halten. Wir brauchen also eure Unterstützung: Schon für den Preis eines veganen Gerichts in der Mensa könnt ihr unabhängigen, jungen Journalismus für Studierende, Hochschulangehörige und alle anderen Leipziger*innen auf Steady unterstützen. Wir freuen uns über jeden Euro, der dazu beiträgt, luhze erscheinen zu lassen.