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    Leipzig droht seine Unizeitung zu verlieren

    Was willst du in deiner Unizeitung sehen? Angst, Hass Titten und den Wetterbericht? Nein? Aber das kriegst du, wenn es uns nicht mehr gibt.
    In Leipzig gibt es drei Zeitungen, die sich ernsthaft Zeitung nennen können. Wir sind eine davon. Alles andere ist entweder Bullshit oder Reklameheft. Wir sind nur ein Ausbildungsmedium und wir machen auch Fehler, aber wir wollen eigenverantwortlich blei­ben und beugen uns keiner Zensur. Eine Zeitungsredaktion muss komplett un­abhängig sein, um funk­tio­nieren zu können. Nur so kann kritischer Journalismus eine aufgeklärte Gesellschaft voranbringen.
    Die meisten großen europäischen Universitäten wurden im Geiste dieser Aufklärung gegründet. Unter den Studenten gibt es seit jeher eine weltoffene und fortschrittliche Diskussionskultur. In Leipzig wollen wir mit unseren Beiträgen diese Campuskultur prägen. Aber jetzt ist das Geld alle. Den Leipziger Hochschulen droht, ihre Unizeitung zu verlieren. Die schrumpfenden Ein­nahmen aus dem An­zei­gen­geschäft reichen nicht mehr länger aus, um eine florierende Zeitung zu finanzieren. Bald sind wir am Ende.
    Wir könnten uns dem Stura zuwenden, offizielles Organ der Uni werden und Fördergelder beantragen. Folglich könnte auch der Stura unsere Endredaktion oder Themenauswahl übernehmen und den Rotstift ansetzen. Das wäre Zensur. Oder wir lassen uns einfach von netten Firmen bezahlen. Dann machen wir ganz „faire Produkt-Vergleiche“, die aussehen wie coole Artikel. Das macht sowieso weniger Arbeit. Ach, erscheinen wir doch einfach nur noch einmal pro Jahr, das ist am einfachsten und spart Geld.
    Billiger produzieren und drucken ist unmöglich. Wir haben das günstigste Papier im kleinsten Zeitungsformat bei der günstigsten Druckerei. Jeder ein­zelne Mitarbeiter der Redaktion bekommt für seine ganze Arbeit exakt null Cent. Wir haben ein zwölf Quadratmeter großes Büro in einem soziokulturellen Zentrum und müssen die Zeitungspakete selbstständig in der Stadt verteilen.
    Du weißt vielleicht gar nicht, dass wir als gemeinnütziger Verein komplett losgelöst von irgendeiner Organisation seit 17 Jahren regelmäßig jeden Monat während der Vorlesungszeit erscheinen. Aber du brauchst uns nicht nur als Ablenkung in langweiligen Vorlesungen. Leipzig braucht eine unabhängige Hochschulzeitung, die objektiv und direkt aus der Uni berichtet. Eine Zeitung, die Studenten auch außerhalb eines Seminarraumes eine Stimme gibt. Nicht zu unterschätzen: Leipzig braucht eine gute Journalistenschule. Nur bei uns kann jeder, der will, ohne Numerus Clausus, ohne gute Beziehungen und ohne Vor­erfahrung von der Idee bis zum gedruckten Artikel alle Arbeitsschritte einer Zeitung erleben. Wir sind der Beweis für die Freiheit und die unendlichen Möglichkeiten in dieser Stadt.
    Damit wir weiterhin existieren können, brauchen wir deine Hilfe. Ja, es ist wirklich so ernst. Blätter um und genieß die Zeitung. Aber frag nicht, was deine Zeitung für dich tun kann, sondern was du für deine Zeitung tun kannst.

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    Grafik: Karla Rohde

    Hochschuljournalismus wie dieser ist teuer. Dementsprechend schwierig ist es, eine unabhängige, ehrenamtlich betriebene Zeitung am Leben zu halten. Wir brauchen also eure Unterstützung: Schon für den Preis eines veganen Gerichts in der Mensa könnt ihr unabhängigen, jungen Journalismus für Studierende, Hochschulangehörige und alle anderen Leipziger*innen auf Steady unterstützen. Wir freuen uns über jeden Euro, der dazu beiträgt, luhze erscheinen zu lassen.