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    Filmrezension: Die Schöne und das Biest

    Disneys Märchenfilme sind weltweit bekannt und wecken immer wieder Kindheitserinnerungen. Daher verwundert es nicht, dass der neueste Coup von Disney Die Schöne und das Biest  einfach nur märchenhaft schön ist.

    Die schöne Belle (Emma Watson) lebt mit ihrem Vater Maurice (Kevin Kline) in einem französischen Dorf irgendwo in der Provinz. Ihr künstlerisch ambitionierter Vater kehrt eines Tages nicht zurück und Belle gerät beim Versuch ihn zu retten in die Fänge des Biests (Dan Stevens). Aus dem ungehobelten Fellmonster wird ein charmanter Wollknäuel, der die Liebe eines Mädchens gewinnen muss, um den Fluch zu lösen. Denn er und seine loyalen Diener sind dazu verdammt, als Biest beziehungsweise nutzlose Gegenstände zu enden oder eben ein Mädchen zu finden, bevor die magische Rose ihr letztes Blütenblatt verliert.

    Die Schöne und das Biest ist eine Art Neuauflage des Trickfilms von 1991. Nun verzaubern uns aber die Teekanne Mrs. Pottine und der Leuchter Lumière nicht im Zeichentrickformat, sondern mit einer nahezu perfekten Computeranimation. Emma Watson lässt allen weiblichen und auch männlichen Zuschauern das Herz dahin schmelzen.

    Die sprechenden Haushaltsgegenstände zaubern dem Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht.

    Die sprechenden Haushaltsgegenstände begeistern mit Witz und Charme.

    Disney bedient sich hier eines alten französischen Volksmärchens aus dem 18. Jahrhundert. Was die filmische Umsetzung aber so liebenswürdig macht, sind die Charaktere. Gaston (Luke Evans), der stumpfsinnige Prahlhans, hätte nicht besser dargestellt werden können. Sein Kompagnon Le Fou (Josh Gad) macht seinem Namen alle Ehre. Beide gehen selbstverliebt und tollpatschig durch die Erzählung und trotz der klaren oberflächlichen Charakterzeichnung sind sie für Überraschungen gut. Vor allem die sprechenden Haushaltsgegenstände, die schon im Zeichentrick vorkamen, sind für manchen Lacher verantwortlich. Ihre Namen bedienen sich der Lautmalerei und den Klischees, die sehr zugespitzt und übertrieben verkörpert werden. Das italienische Cembalo oder der französische Leuchter erinnern den Zuschauer an Dolce Vita und Vive la France.

    Der Film wird komplementiert von den Kulissen. Leider ist fast nichts real, sondern am Computer entstanden. Aber gerade diese manchmal surrealen Elemente verleihen dem Film einen magischen Moment. Die Erzählung kann dadurch nicht langweilig werden. Der Zuschauer wird nichts missen – weder die berühmte Musik (wie z.B. Be Our Guest von Alan Menken) noch das gelbe Kleid, das Belle zum Ball trägt. Nichtsdestotrotz sollte man nicht denken, dass der neue Film eine bloße Nachahmung ist. Das Ambiente ist klar zu unterscheiden vom alten Zeichentrick und die menschlichen Akteure, die den Gesang perfekt mimen, ohne zu singen, sind grandios. Am Ende werden alle mit Tränen in den Augen in den Bann des Märchens gezogen.

     

    In den Kinos seit: 16.03.17

     

    Fotos: Walt Disney

     

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