Because feminism is fucking necessary!
Kurzinterview vor der Senatswahl
Die Liste „Because feminism is fucking necessary!“ ist als eine von fünf studentischen Gruppen für die Wahl des erweiterten Senates zugelassen worden. Die Wahl findet am 30. und 31. Mai statt.
Warum kandidiert ihr für den erweiterten Senat aber nicht für den Senat?
Uns geht es in erster Linien darum, auf weibliche* Beteiligung in Hochschulgremien und Themen wie Sexismus und Diskriminierung aufmerksam zu machen. Der Unterschied des Arbeitsaufwandes zwischen Senat und Erweitertem Senat ist aber enorm. Da unsere Liste keine Frau* gefunden hat, die sich dieser Aufgabe zeitlich hätte stellen wollen, war damit klar, dass es auf den Erweiterten Senat beschränkt bleibt.
Was wird 2017/18 das dringendste hochschulpolitische Thema sein – und wie wollt ihr es angehen?
Im Erweiterten Senat gibt es zwei wichtige Sachen, die bestimmt werden können: Die Rektor*innenwahl sowie die Änderung der Grundordnung. Aus gegebenem Anlass wäre also nur letzteres für uns relevant. In die Grundordnung müssen noch viele feministische Perspektiven aufgenommen. Darunter, wie es andere Hochschulen längst tun, die überfällige Antwort auf sexuelle Belästigung und Diskriminierungerfahrung von Student*innen und Mitarbeiter*innen. Denn leider hat hier das Hochschul”freiheits”gesetz versagt und den Hochschulen keine Handlungsstrategie an die Hand gegeben. Da muss die Universität Leipzig dringend nachrüsten.
Welche von euch angestrebten Projekte konntet ihr bisher durch die studentische Beteiligung im Erweiterten Senat umsetzen oder auf den Weg bringen?
Auch wenn die Liste in dieser Form zum ersten Mal antritt, konnten wir in den letzten Jahren schon einige Projekte umsetzen und das nicht nur im Erweiterten Senat. Die Neuausschreibung der Rektor*innenwahl war für viele unserer Listenmitglieder ein wichtiger Prozess des letzten Jahres, bei dem die Themen Gleichstellung, Inklusion und Diversität nochmal besonders in den Fokus gerückt werden konnten. Darüber hinaus sind durch unsere hochschulpolitische Beteiligung feministische Themen in den Gremien aufgegriffen und vertreten worden. Und ja, (Mit-)Sprache ist für Gremienarbeit maßgeblich.
Vertreten nicht andere studentische Listen, die für die Hochschulwahlen antreten, ebenfalls feministische Forderungen und haben Gender Equality als zentrales Thema? Warum habt ihr eine eigene Liste gegründet?
Für uns ist es ein Zeichen, dass offensichtlich noch nicht genug in dieser Hinsicht passiert! Dass Frauen* nicht einfach nur mitgemeint sein können, bei einer Kandidat_innen Beteiligung von ⅓ zu ⅔ bei den (Erweiterten) Senatswahlen! Dass ein wichtiges Thema wie die Gleichstellung von Menschen überhaupt hinterfragt wird, zeigt, dass unsere und andere feministischen Listen wichtig sind. Because #feminism #is #fucking #necessary!
*üblicherweise verzichtet die student!-Redaktion auf Sonderzeichen im Fließtext. Da das Interview allerdings schriftlich stattgefunden hat, übernehmen wir diese Schreibweise.
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