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  • Emanzipation. Frieden. Solidarität.

    Kurzinterview vor der Senatswahl

    Die Liste Emanzipation. Frieden. Solidarität. ist als eine von vier studentischen Gruppen für die Senatswahl zugelassen worden. Die Wahl findet am 30. und 31. Mai statt.

     

    Was wird 2017/18 das dringendste hochschulpolitische Thema sein – und wie wollt ihr es angehen?

    Ein relevantes und zukunftsweisendes Thema ist der weitere Verlauf der Verhandlungen mit der VG-Wort. Hier wird es wichtig sein, eine möglichst studierendenfreundliche Lösung zu erreichen, damit wir nicht alle in Zukunft einen großen Teil unserer Zeit mit dem Kopieren von Texten verbringen werden. Eines unserer Herzensprojekte ist die Einführung einer Zivilklausel. Darunter versteht man eine Selbstverpflichtung der Universität, keine Kooperation mit Rüstungsfirmen oder Militär einzugehen. Wir sind der Meinung, dass die Universität ihren Beitrag zur Schaffung einer Welt leisten soll, in der Kriege der Vergangenheit angehören

    Welche von euch angestrebten Projekte konntet ihr bisher durch die studentische Beteiligung im Senat umsetzen oder auf den Weg bringen?

    Im November hat sich der Senat auf unser Betreiben hin mit der Lage oppositioneller Wissenschaftler*innen in der Türkei beschäftigt. Wir wollten darauf hinweisen, dass wir auch die deutschen Universitäten in der Pflicht sehen die Türkeipolitik der deutschen Regierung öffentlich zu kritisieren.
    Im April haben wir dann einen Antrag gegen Bundeswehrwerbung auf dem Campus in den Senat gebracht. Wir wurden daraufhin von einzelnen Professor*innen als gefährliche Pazifisten beschimpft. Der Antrag wurde zum Schluss nicht zur Abstimmung zugelassen. Unterm Strich kann man sagen, dass wir mit unserem Einzug in den Senat im vergangenen Herbst viel frischen Wind in das Gremium gebracht zu haben.

    Viele, die auf eurer Liste antreten, sind auch Mitglied des SDS. Wie ist euer Verhältnis zur Partei „Die Linke“? Gibt es hochschulpolitische Themen, die ihr anders seht, als die mit euch verbundene Partei?

    Auf unserer Liste kandidieren Mitglieder verschiedener Gruppen z.B.  den Kritischen Lehrer*innen und den Kritischen Naturwissenschaftler*innen, viele unserer Kandidierenden sind aber beim SDS. Der SDS ist eine sozialistische Hochschulgruppe mit politischer Nähe zur Linkspartei. Wir sind allerdings keine Parteiliste. Uns eint viel mehr, dass wir Hochschulpolitik aus einer kapitalismuskritischen Perspektive betreiben.

    Mitglieder des SDS haben u.a. den Förderungsstopp von Elferräten aus politischen Gründen mitgetragen. Kritiker sehen darin ein Aufkommen von Denk- und Sprechverboten am Campus – was entgegnet ihr darauf?

    Auch, wenn wir als Senatsliste erst mal nichts mit der Förderpolitik des Stura zu tun haben, schätzen wir dessen Antidiskrimnierungsarbeit sehr. Es wäre doch etwas seltsam, wenn der Stura gleichzeitig Referate für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik, und für Antirassismus unterhält und auf der anderen Seite Veranstaltungen unterstützt, die immer wieder durch krasse sexistische und rassistische Werbung und Aufführungen für Aufsehen gesorgt haben. Der Stura hat hier unserem Verständnis nach sehr wohl das Recht, seine Förderung an die Erfüllung bestimmter Kriterien zu knüpfen.

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