Schon wieder ein Fluch in der Karibik
Filmrezension: Pirates of the Caribbean 5 – Salazar‘s Rache
Zum fünften Mal schlüpft Johnny Depp in seine alte Paraderolle Captain Jack Sparrow. In „Pirates of the Caribbean 5 – Salazar‘s Rache“ ist, wie immer, jemand verflucht und Sparrow ist schuld.
Nach vier Teilen von „Pirates oft the Caribbean“ dachte man eigentlich, alles schon gesehen zu haben: Einen verfluchten Schatz, den fliegenden Holländer, Zombiepiraten, einen Kraken, das Ende der Welt, Kalypso und den Jungbrunnen. Aber halt stopp. Welcher Meeresmythos wurde noch nicht thematisiert? Richtig. Poseidons Dreizack. Et voilá: Ein neuer Piratenfilm entsteht.
Der Bann, der die Geisterpiratencrew unter Captain Salazar (Javier Bardem) jahrelang gefangen gehalten hat, wird gebrochen. Nun wollen sie sich rächen und zwar hauptsächlich an Sparrow. Währenddessen trifft dieser auf die Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario) und den Seemann Henry Turner (Brenton Thwaites), die beide nach Poseidons Dreizack suchen. Die eine will als Wissenschaftlerin ernst genommen und den Hexenstempel los werden, der andere will seinen Vater von einem Fluch befreien. Natürlich ist Poseidons Dreizack, der einem die Herrschaft über die Weltmeere verleiht, auch für Sparrow und Salazar interessant.
Die Sache ist die: Das ist nun der fünfte Teil und die Grundgeschichte ist immer die gleiche. Jack Sparrow hat in der Vergangenheit irgendwem irgendetwas angetan und dieser will sich nun dafür rächen. Die Versuche da immer noch einen drauf zu setzten sind einfach nur noch albern.
Diese ganze Geschichte mit Poseidons Dreizack ist verdammt weit hergeholt. Carina hat eine verschlüsselte Karte von ihrem Vater bekommen, also wusste scheinbar irgendjemand, wo sich der Dreizack befindet. Die erste offensichtliche Frage ist natürlich: Wieso hat nicht bereits vorher jemand versucht, den Dreizack zu finden? Poseidon ist ja schon etwas älter, da hätte es sicher die eine oder andere Gelegenheit gegeben. Vor allem, wenn es ein Buch mit Karte gibt. Aber okay, sowas darf man sich bei solchen Filmen anscheinend nicht fragen. Sparrows Introszene dagegen ist natürlich wieder kultig, ein gelungener, lustiger, typisch-Jack-Sparrow-Einstieg.
Bekanntermaßen diente Rolling Stone Keith Richards als Vorlage für Sparrows Aussehen. Bereits in Teil drei hatte er einen Gastauftritt als Jack Sparrows Vater und sah dabei verdammt cool aus. Im aktuellen Film gastiert ein anderer berühmter Musiker als Pirat – definitives Downgrade.
Die neuen Charaktere, Henry und Carina, sind zwar sympathisch, aber irgendwie auch nur ein Abklatsch von Will und Elizabeth aus den ersten Filmen. Genau wie in den Teilen eins bis drei ist sie eine starke Frau, die sich in einer Männerdomäne beweisen will und er möchte seinen verfluchten Vater retten. Hatten wir auch alles schon.
In den Kinos ab: 25. Mai 2017
Fotos: Walt Disney
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