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  • Durch die Augen eines Fangirls

    Highfield Festival 2017

    Freitagabend auf dem Festival. Schock. Gewitterwarnungen. Das Festivalgelände wird gegen 20 Uhr gesperrt. Sofort kommt bei allen das „Am sichersten seid ihr im Auto“-Trauma vom Hurricane 2016 wieder hoch. Nach drei Stunden ist der Spuk dann aber vorbei und die Tore werden wieder geöffnet, um Clueso und die Beginner auf die Bühne loszulassen. Schade, dass die anderen Acts ausgefallen sind, aber safety first.

    Samstag und Sonntag blieb es dann überwiegend sonnig. Nur die Matschpfützen erinnerten an den Regen vom Freitag. Zum Glück bin ich Gummistiefelbesitzerin. Aber ich bin ja nicht deine Oma, also lass uns nicht über das Wetter reden.

     

    Regen ging, Matsch blieb

    Regen ging, Matsch blieb

    Was man bei Penny nicht darf

    Was man bei Penny nicht darf

    Erstmal zu Penny

    Eine echt superpraktische Neuheit hat das Highfield Festival dieses Jahr zu bieten: Einen Penny Markt auf dem Zeltplatz. Hier gibt es zu moderaten Preisen diverse Festival Essentials. Eine 0.5l Dose Becks ist zum Beispiel für 1,25 Euro (zzgl. Pfand) zu haben. Das lohnt sich schon sehr im Vergleich mit der vier Euro Variante auf dem Festivalgelände. Leider gibt es aber nur Becks Bier. Sind wohl die Hauptsponsorprivilegien. Auch cool ist das für Lebensmittel, die gekühlt werden müssen. So habe ich Penny mit einem Magnum Mandel (für 1,89 Euro – das ist sogar günstiger als bei dem Uni-Konsum) und einem Lächeln im Gesicht in Richtung Konzerte verlassen.

     

    Dann aufs Festivalgelände

    Besonders aufgefallen ist dort: Wonderbras auf die Bühne werfen ist out. Bei SXTN regnet es Joints und Feuerzeuge. Es kam auch gefühlt in jedem Lied „Joint“ oder ein anderes auf die gleiche Sache zielendes Wort vor – also irgendwie passend. Das mit den Feuerzeugen scheint ein neuer Trend zu sein, denn auch SDP und die Toten Hosen scheinen ihre vergessen zu haben und bekommen in null Komma nichts mindestens 35 Stück auf die Bühne geworfen.

    Fatoni zum anfassen nah

    Fatoni zum anfassen nah

    Nennt mich Fangirl (weiblicher Fan, von etwas oder jemandem besessen und zwar bis zu einem besorgniserregenden Grad – Urban Dictionary), denn Tonbandgerät sagen mir nach dem Frühsport: „Deine Tasche riecht nach Schwimmbad.“ Beim Blick in den Spiegel kommt von Alligatoah ein „du bist schön“. Wenn ich in der Uni mal nicht weiter weiß, helfen mir die Beginner mit „Advanced Chemistry“. Mit Von wegen Lisbeth gehe ich „drüben bei Penny“ einkaufen. Und ich bin mit Montreal unterwegs, wenn „endlich wieder Discozeit“ ist. Aber das größte Fangirl war ich auf dem Highfield Festival am Sonntagabend, als The Offspring gefolgt von den Toten Hosen auftraten. Die beiden Bands habe ich auch schon bei meinem allerersten Festival überhaupt gesehen. Das war nämlich das Highfield Festival 2009, das damals noch am Stausee in Hohenfelden (jetzt wissen auch die Ersties, wo der Name herkommt. #Wortwitz) stattfand. Und so stand ich dann, bewaffnet mit Bandshirt und bereit jedes Lied mitzusingen, zwischen Greenstage und erstem Wellenbrecher.

    The Offspring waren zwar solide gut, aber auch etwas enttäuschend, weil man das Gefühl hatte, sie hätten gar nicht so richtig Lust und spielen ihr Set einfach nur unspektakulär runter. Hits wie „Pretty Fly“ oder „Self Esteem“ haben natürlich trotzdem funktioniert. Die Menge tobte und pogte.

    "Alle, alle, alle oder keiner"

    „Alle, alle, alle oder keiner“

    Placebo mussten leider krankheitsbedingt ihr Konzert kurzfristig absagen. Dafür haben dann die Toten Hosen schon früher angefangen und statt eineinhalb, zwei Stunden lang die Bühne gerockt.  Beim ersten Ton der Gitarren färbten zahlreiche Bengalos das Festival rot. Als die Menge sich zu bewegen begann, haben mein Bandshirt und ich versucht uns bis nach ganz vorne durchzukämpfen. Spätestes als die Geschichte von „Bonnie und Clyde“ erzählt wurde, gab es dann kein Halten mehr. Gefühlt das ganze Publikum war textsicher und lies beim Refrain alles raus, was Tanzbein und Stimmbänder nach drei Tagen Festival noch zu bieten hatten. Bandshirt und ich standen nun fast ganz vorne und waren glücklich. An dieser Stelle noch mal: „Tut mir voll Leid Philipp (oder Phillip? Oder Phillipp? Oder Philip?). Ich fand dich echt nett, aber beim nach vorne Pogen warst du einfach nicht energisch genug und darauf konnte das Fangirl in mir keine Rücksicht nehmen. Karma hat übrigens direkt zurückgeschlagen: Mein Lieblingsarmband ist auf dem Konzert kaputt gegangen.

    Und so geht das Highfield 2017 zu Ende

    Und so beenden die Toten Hosen das Highfield 2017: „You’ll never walk alone.“

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