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  • Jazzgrößen treffen auf Studenten

    Im Großen Saal der Hochschule für Musik und Theater (HMT) konnte man am Wochenende sechs Bands, bestehend aus international bekannten Solisten und HMT-Studenten, im Rahmen des Jazzfestes lauschen.

    Draußen weht der eisige Wind durch die Grassistraße, man friert an diesem Sonntagabend. Der große Saal der HMT ist aber gemütlich warm und gut besucht. Zum 6. HMT-Jazzfest sind dieses Jahr wieder herausragende Gastsolisten in Leipzig zu Besuch. Seit nunmehr sechs Jahren wird die Veranstaltung von der Fachrichtung Jazz/Pop abgehalten und erfreut sich bei Jazzfans in Leipzig großer Beliebtheit. Zusammen mit den Studenten verschiedener Fächer sind die Gäste auch an diesem Abend wieder mit einem vielfältigen Programm zu hören.

    Der Conférencier begrüßt das Publikum und bedankt sich, dass „trotz Grippewelle, Kälte, Fußball und Buchmesse“ so viele Gäste erschienen sind und gibt die Bühne anschließend frei für Franco Ambrosetti, der zusammen mit zehn Studenten ein Set spielt. Das erste Stück ist so wild, dass man gleich weiß, wie virtuos diese Band wirklich spielen kann. Die Solisten improvisieren auf derart hohem Niveau, dass man sie kaum vom Großmeister Ambrosetti zu unterscheiden vermag. Er selbst sieht das genauso: „Schauen Sie, alles Studenten des Konservatoriums. Und das hört man auch, oder?“
    Auch Tony Lakatos, der im Quintett eigene Stücke spielt, lobt „das außergewöhnlich hohe Niveau“ an der Leipziger Hochschule. Zusammen mit dem Studenten Jacob Maes (Trompete) macht Lakatos (Tenor Sax) dann so richtig Dampf. Die Chemie stimmt zwischen Trompete und Saxophon generell, aber Maes und Lakatos harmonieren hier besonders gut. Sie „kommunizieren“ über ihre Improvisationen miteinander und feuern sich gegenseitig an. Auch die Band dahinter ist grandios und liefert ein packendendes Programm.

    Die Stimmung ist hier den ganzen Abend gut, die Musik sowieso. Und so ist das Konzert eine Bereicherung für die gesamte Leipziger Jazzszene und ihre Bewunderer. Das Ziel des Veranstalters, „die Studierenden und exklusive Gäste auf professionellem Niveau zusammenzuführen“ – erfüllt. Und dieser Eindruck bleibt auch nach der Veranstaltung. Die Nachwuchsmusiker beweisen einmal mehr, dass sie mit den Größen der internationalen Szene spielen und mithalten können. Man fragt sich, ob nicht manch einer selbst in ein paar Jahren als Solist zum HMT-Jazzfest zurückkehren wird. Die Veranstaltung ist alle Jahre wieder einen Besuch wert, auch wenn man dafür mal durch den eisigen Wind muss. Denn solange drinnen die Band spielt und mit Musik begeistert, ist auch die Kälte draußen vergessen.

     

    Foto: ff

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