Neue Website, neues Glück
Die neue Website der Universität Leipzig wurde am Montag endlich veröffentlicht. Trotzdem sind noch nicht alle Seiten barrierefrei und Fakultäts- und Institutsseiten weiterhin auf dem alten Stand.
Sichtlich stolz präsentierten Madlen Mammen, Leiterin der Stabsstelle Universitätskommunikation, und Susanne Schwarz, Koordinatorin des Projekts Internet-Relaunch, am Montagvormittag den Relaunch der neuen Website der Universität Leipzig. Kurz nach 13 Uhr ging diese dann online. Sie soll „Sympathie, Vertrauen und Relevanz erhöhen und das Gefühl der emotionalen Nähe beim Nutzer verstärken.“ Dass die alte Website dies nicht geschafft hat, ist allen klar, die sie schon einmal nach Informationen durchsucht hat: Es gab viel zu viele Seiten – einige davon stark veraltet –, die Startseite war unübersichtlicher als der „Sonstiges“-Ordner auf dem eigenen Computer und die Website mit einem Smartphone zu nutzen grenzte selbst mit einem großen Vorrat von Geduld an ein Ding der Unmöglichkeit. Emotionale Nähe zur Website konnte so kaum aufkommen: Im Jahr 2017 hat laut Susanne Schwarz knapp die Hälfte der Nutzer*innen die Startseite nach nur einem Klick wieder verlassen. Da verwundert es nicht, dass Aperto, die Kommunikationsagentur, die mit der Konzeption des Relaunches beauftragt war, die Neugestaltung des zuletzt 2009 überarbeiteten Internetauftritts seit 2015 plante.
Der Fokus der neuen Website liegt auf kurzen Navigationswegen und Multimedialität. Dafür wurden und werden die Redakteur*innen der Seiten geschult und Darstellungsformen vereinheitlicht. Dopplung von Informationen, unterschiedliche Designs auf den von der Universitätswebsite ausgelagerten Fakultäts- und Institutsseiten und verwirrende Klickpfade sollen der Vergangenheit angehören. Pilotprojekte für die Umsetzung sind die Internetauftritte der Veterinärmedizinischen Fakultät, des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft und des Zentrums für Lehrerbildung und Schulforschung. Diese sollen im Januar an das Design der Universitätswebsite angepasst werden. Wann die restlichen Seiten neu gestaltet werden, ist noch nicht klar.
Auch auf die Zugänglichkeit mit Mobilgeräten legt Aperto besonderen Wert. Viele Bilder und Videos sollen die Übersichtlichkeit erleichtern und für längere Aufenthalte auf der Website sorgen. Außerdem wird ein Newsportal eingerichtet, auf dem sich Studierende und Mitarbeiter*innen der Universität über Neuigkeiten informieren können. Die Flexibilität der Startseite scheint den Designer*innen besonders wichtig gewesen zu sein: Zur Einschreibphase sollen andere Informationen präsentiert und hervorgehoben werden als während der Vorlesungen oder in der vorlesungsfreien Zeit. So stand beispielsweise am Montag das Programm des Dies academicus im Vordergrund.
Eines der Hauptanliegen von Aperto, die Barrierefreiheit des neuen Internetauftrittes, ist zum Zeitpunkt des Relaunches nur begrenzt umgesetzt. Zwar ist die Website mit Vorleseprogrammen kompatibel und, wenn nötig, ausschließlich mit der Tastatur zu bedienen. Aktuell sind aber nur die wichtigsten Videos mit Gebärdensprache unterlegt und auch in Zukunft werden die Redakteur*innen selbst für das Ausmaß der Barrierefreiheit auf den jeweiligen Seiten verantwortlich sein. Trotzdem streben die Entwickler*innen an, dass die Website im Sommer 2019 auf die sogenannte Liste 90plus des Projektes „Barrierefrei kommunizieren und informieren“ kommt, das Internetauftritte nach Barrierefreiheit testet.
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