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  • „Der 8. März ist alle Tage“

    Anlässlich des Internationalen Frauentags versammelten sich am 8. März Frauen, Trans*Inter*Queers und Männer in Leipzig, um für die Gleichberechtigung der Geschlechter auf die Straße zu gehen.

    „Ich bin hier, um meine Wut zum Ausdruck zu bringen“, betont Lara. „Es kann nicht sein, dass Frauen 2019 noch immer gleiche Rechte und Gehälter einfordern müssen.“ Die 24-jährige Studentin aus Leipzig steht auf dem Augustusplatz, um sich lautstark für die Gleichberechtigung der Frau einzusetzen. Wie Lara versammelten sich am gestrigen Weltfrauentag über tausend Demonstrant*innen in der Leipziger Innenstadt. Unter ihnen waren aber nicht nur Frauen, sondern auch Trans*Inter*Queers und Männer zu finden. Sie alle vereint ein gemeinsames Ziel: die Gleichstellung der Geschlechter in Beruf und Gesellschaft.

    Aufgerufen zu einem Sternmarsch aus allen vier Himmelsrichtungen hatten das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und das feministische Streik-Bündnis Leipzig. Pünktlich um 15 Uhr zogen Demonstrant*innen vom Südplatz, Lindenauer Markt, Stadtteilpark Rabet und Huygensplatz in die Innenstadt, um sich für eine Abschlusskundgebung auf dem Augustusplatz zu sammeln. Laut, bunt und mit Plakaten sowie Schildern ausgestattet stimmten sich die Teilnehmer*innen auf einen kämpferischen feministischen Streiktag ein. Ob zu Fuß oder auf dem Rad, das Ziel war erst einmal der Richard-Wagner-Platz. Dort angekommen, schlossen sich die vier Demo-Züge zu einer Bewegung zusammen. Gemeinsam nahmen die Demonstrant*innen am bundesweiten Aufschrei von 100 Sekunden um 17 Uhr teil, der auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam machen sollte. Nach dem Aufschrei ging es vereint zum Augustusplatz zur finalen Kundgebung.

    Die Leipziger Demonstrierenden laufen anlässlich des Internationalen Frauentags Richtung Augustusplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

    Laut und bunt ging es vereint zur Abschlusskundgebung auf den Augustusplatz.

    Die Streikbewegung zum Weltfrauentag sprach sich nicht nur gegen Lohnunterschiede und Diskriminierung am Arbeitsplatz aus, sondern trat ebenso für den Schutz von Frauen vor Gewalt und sexuellen Angriffen sowie für das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung ein. So forderte eine Vielzahl der Teilnehmer*innen die endgültige Abschaffung der Paragraphen 218 und 219a, die den selbstbestimmten Abbruch einer Schwangerschaft sowie Werbung für den Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellen.

    Ganz gleich welche dieser Forderungen auch verlautet wurden, für Studentin Toni aus Leipzig steht fest, dass Frauen und Männer den Missständen gemeinsam entgegentreten müssen: „Auch Männer sollten am 8. März die Arbeit für einen Tag niederlegen und zusammen mit Frauen auf die Straße gehen.“ Denn Solidarität kenne kein Geschlecht. „Wir dürfen nicht aufhören, uns gegen Diskriminierung auszusprechen und für die Gleichberechtigung zu kämpfen. Der 8. März ist alle Tage.“

    Demonstrierende ziehen zum Treffpunkt des Sternmarsches, der Richard-Wagner-Platz.
    Die Teilnehmer*innen der Demonstration treffen auf dem Richard-Wagner-Platz zusammen.
    Die Demonstrierenden fordern mehr finanzielle Anerkennung sogenannter Care-Arbeit.
    Vor der Oper werden gegen Ende der Demonstration die Plakate präsentiert.
    Einige Teilnehmer*innen machen auf Frauenmorde und Sexismus in Chile aufmerksam.

     

    Fotos: Hanna Lohoff und René Loch

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