Schwermetall inmitten von Schwermetall
Vom 28. bis zum 30. Juni findet in Ferropolis auch dieses Jahr wieder das Full-Force-Festival zwischen Tonnen aus Stahl statt.
Als Leipziger bist du festivaltechnisch in einer ziemlich guten Position. Egal ob Highfield, Kosmonaut, Think oder Melt, es gibt eine solide Auswahl an Veranstaltungen, die in unter einer Stunde Fahrzeit zu erreichen sind. Doch auch die Fans der härteren Töne, sprich Hardcore, Punk oder Metal, kommen hier mit dem Full Force auf ihre Kosten. Seit 2017 passt auch das Festivalgelände zum musikalischen Setting, denn die Bühnen befinden sich auf der künstlichen Tagebau-Halbinsel Ferropolis, also inmitten Tonnen komplexer Stahlkonstruktionen in Form ausrangierter Braunkohlebagger.
Doch das wichtigste neben der obligatorischen Festivalerfahrung bestehend aus Schlamm, Campingstuhlleichen, Billigbierexzessen und Dosenravioli sind die Künstler. Und in den drei Tagen wird auch 2019 ein fettes Line-up aufgefahren.
Am Freitag, den ersten Tag des Happenings, gibt es zunächst mal ordentlich Dresche. Municipal Waste, Napalm Death und Sick of it All sorgen für ein wunderbares Grindcore- und Crossover-Gewitter. Doch auch gediegenere Acts stehen auf dem Ablaufplan . So finden Germanistikfans Gefallen an den Dresdnern Groovevenom, die den Auftakt machen, oder an den Punkern von Sondaschule. Liebhaber des Weltschmerzes werden mit den Belgiern von Amenra „glücklich “. Am Abend wird es dann richtig fett. Die Koalas von The Amity Affiction spielen parallel zu der Death-Metal-Institution Cannibal Corpse. Ab 23 Uhr wird dann der erste Headliner Parkway Drive die Stage abreißen, obwohl das neuste Album „Reverence“ nicht jedem Fan gefallen hat. Ab Mitternacht geht die Knüppelnacht los, also Black Metal, dann zelebrieren Bands wie die ukrainische Sakral-Black-Metal-Band Batushka eine ganz besondere Messe.
Samstags kannst du dich bei den Beatdown-Experten von Melaevolane direkt crowdkillen und dich im Anschluss von technisch brachialen Breakdowns der Japaner Crystal Lake abräumen lassen. Harakiri for the Sky sorgen für die obligatorische Unheiterkeit und Animals as Leaders stellen die Fans des progressiven Gitarrensports zufrieden. Am Abend ballert dann die Hardcore-Band Terror alles aus dir raus, zu der du euch gemütlich im Pit kloppen könnt, während die Langhaarfraktion mit Knorkator und Arch Enemy cool werden sollte.
Am Sonntag wird es dann etwas diverser, dafür nicht weniger spektakulär. Ignite und Beartooth versorgen euch mit leicht zugänglichem Hardcore, während Pub-Gänger zu Flogging Molly Pogo tanzen können. Am Abend mischen die Finnen von Amorphis Progressive Metal mit harten und orientalischen Elementen zu einem besonderen Klangerlebnis, bevor die Nu-Metal-Pioniere von Limp Bizkit Retrofeeling verbreiten. Wer danach noch zurechnungsfähig oder Cyberpunker ist, kann sich das Synthwave-Projekt Pertubator geben. Das hat zwar mit Gitarren nichts zu tun, ist aber trotzdem schwere Kost im positiven Sinn.
Wenn ihr also zu unangepasst für das Highfield seid, am liebsten Mesh-Shorts tragt und nicht genug von Blastbeats und Breakdowns bekommen könnt, solltet ihr unbedingt den recht kurzen Weg antreten, um die Szene zu unterstützen Wir von der Leipziger Hochschulzeitung werden ebenfalls vor Ort sein!
Tickets für 129,95 Euro und Tagestickets für jeweils 69,00 Euro sind noch verfügbar: https://full-force.de/de/
Titelbild: Flickr / Gregor Witsch – https://www.flickr.com/photos/artful-rooms/18857576883
Programm: Full Force Festival
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