Wie Feiern ohne zu viel Müll geht
Neben großen Konzerten und guter Laune produzieren Festivals auch jede Menge Müll. Ihr könnt dem ganz leicht entgegenwirken. Wie genau? Wir haben Tipps für euch.
Es kommt nicht selten vor, dass man am letzten Tag eines Festivals verlassene Campingplätze zugemüllt mit vereinsamten Zelten und zerstörten Pavillons vorfindet. Während die größeren Trümmer noch leicht wegräumbar sind, wird es bei kleineren Teilen bis zu Konfetti aus Plastik schwieriger, diese vollständig zu entsorgen.
Wir sind dieses Jahr auf dem Highfield und haben uns im Vorfeld gefragt, wie man Müll am besten auf Festivals erst gar nicht produziert. Hier sind unsere Vorschläge für nachhaltigeres Feiern.
Ausrüstung und Verpflegung
In erster Linie solltet ihr vermeiden, Einwegplastik mitzunehmen. Egal ob das Besteck, Becher oder Teller betrifft. Nehmt hier einfach herkömmliches Geschirr mit. Als Teller könnt ihr zum Beispiel Brettchen benutzen oder die Deckel von Plastikboxen. Notfalls gibt es auch Einweggeschirr aus abbaubaren Materialien, wie Bambus oder Holz. Für Wasser eignen sich leere und wiederbefüllbare Trinkkanister, die ihr dann vor Ort jederzeit auffüllen könnt. Da Glasflaschen und -behältnisse auf dem Campinggelände des Highfield Festivals nicht erlaubt sind, könnt ihr Mehrwegflaschen verwenden, falls es euch nach mehr als nur nach Wasser gelüstet. Im Konzertbereich selbst dürft ihr außerdem auch leere faltbare Trinkflaschen oder leere Becher mitnehmen. Dort gibt es kostenlose Trinkwasserstationen auf dem Gelände. Um Küchenpapier zu sparen oder am besten komplett zu vermeiden, nehmt Spüllappen und Geschirrtücher mit. So kriegt ihr auch alles zufriedenstellend sauber. Achtet auch bei der Wahl eures Spülmittels, ob es ökologisch abbaubar ist. Möglich sind hier auch feste Seifen, wie zum Beispiel Kernseifen, und somit habt ihr auch gleich die Verpackung gespart.
Wer überdurchschnittlich gerüstet sein will, kann sich im Vorfeld Snacks und Essen vorbereiten, zum Beispiel Gemüsebratlinge, Dinkel-Cracker oder selbstgemachte Aufstriche. So hat man direkt nach dem Aufbau etwas zum Essen parat und muss nicht erst unter Heißhungerattacken versuchen, den Nudeltopf zum Kochen zu bringen.
Hygiene
Auch wenn uns die kleinen, süßen Probiergrößen im Drogeriemarkt auf Festivals praktisch erscheinen, vergesst sie und geht einen neuen Weg! Benutzt wiederbefüllbare Fläschchen oder versucht es mit festen Produkten, egal ob Shampoo, Duschgel, Deo oder Zahnpasta. Hier ist so gut wie alles zu haben und ihr spart ganz klar Müll. So gibt es für die Zahnhygiene Zahnbürsten aus Bambus und Zahnputztabletten, die ihr einfach zerkauen müsst. Als weitere Alternative gibt es sogenanntes Zahnputzholz, das sogar ohne Zahnpasta auskommt. Wer auf den Minz-Geschmack nach einem langen Festivaltag nicht verzichten will, kann sich einfach eine Zahnputzcreme mit anderen teilen. Für die Experimentierfreudigen unter euch: Auch Alepposeife kann man zum Zähneputzen verwenden. Etwas ungewohnt am Anfang, aber es ist einen Versuch wert. Diese bekommt ihr in vielen Bioläden und ist auch für die Haare (Achtung, braucht Eingewöhnungszeit), den Körper und für die Kleidung verwendbar. Auch für die Gesichtsreinigung könnt ihr eine feste Seife verwenden. Klar sind frische Abschminktücher mega praktisch, aber am Ende werdet ihr froh sein, Wasser im Gesicht zu haben und nicht die klebrigen Hinterlassenschaften von den Tüchern. Wer einen Schritt weitergehen will, der kann sich auch wiederverwendbare Abschminkpads zulegen.
Sonstiges
Ganz ehrlich: Feiern geht am besten mit viel Buntem und viel Glitzer. Hier könnt ihr darauf achten, dass alles ökologisch abbaubar ist und nicht nach mehreren Jahren immer noch im Festival-Acker schlummert, denn oft sind Glitzerpartikel und Konfetti aus Plastik. Achtet hierbei auf abbaubare Materialien.
Auf dem Highfield gibt es natürlich ganz klassisch Müllpfand. Euren Müllbeutel könnt ihr nur voll und mit vorgezeigtem originalem Festivalticket abgeben. Wer also fleißig Müll spart, darf hier am Ende noch mehr Gutes für die Umwelt tun, denn auf Campingplätzen lässt sich immer etwas Müll finden. Außerdem bietet das Highfield an, nicht verderbliche und nicht angebrochene Lebensmittel als Spende für die örtliche Tafel anzunehmen. Es wird zudem einen Fair-Teiler vor Ort geben, in dem man übrig gebliebene Lebensmittel tauschen kann.
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