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  • Globaler Klimastreik bringt Tausende auf die Straße

    Am Freitag fand der zweite globale Klimastreik der Bewegung Fridays For Future statt. Rektorin Beate Schücking rief im Vorfeld auch die Mitarbeitenden der Universität zur Unterstützung auf.

    Gefüllter Innenstadtring: In Leipzig demonstrierten vergangenen Freitag nach Angaben des Organisationsteams tausende Menschen im Rahmen des von der Organisation Fridays For Future (FFF) ausgerufenen Klimastreik. Nach Angaben der Initiative Durchgezählt streikten etwa 9.000 bis 12.500 Menschen in Leipzig, das Organisationsteam sprach von 25.000 Teilnehmenden. Nach dem globalen Klimastreik am 15. März diesen Jahres war es der zweite internationale Klimastreik in der Geschichte der Bewegung. In mehr als 150 Ländern wurde zum Streik aufgerufen, die schwedische Aktivistin und Kopf der Bewegung Greta Thunberg sprach in den sozialen Netzwerken von über 5.000 Veranstaltungen auf allen Kontinenten. Fridays For Future Deutschland verkündete zuvor, dass es in Deutschland in 575 Städten angemeldete Streiks gibt.

    Neben dem Block der FFF-Gruppe Leipzig gab es sowohl einen Block der Students For Future als auch der Science For Future, welcher unter anderem von Mitarbeitenden des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mitgetragen wurde. Auch Parents For Future und Artists For Future waren mit Blöcken vertreten.

    Die Klimademo am Freitag war die größte, die es in Leipzig bisher gegeben hat.

    Die Rektorin der Universität, Beate Schücking, rief im Vorfeld gezielt zum Mitstreiken auf. Das Rektorat freue sich, wenn möglichst viele Mitarbeitende und Studierende an der Kundgebung teilnehmen würden, „privat, aber mit der Überzeugung und Verantwortung einer auf Nachhaltigkeit setzenden Universität“, schrieb Schücking in einer Pressemitteilung.

    Nach Angaben der Initiative Durchgezählt streikten etwa 9.000 bis 12.500 Menschen in Leipzig, das Organisationsteam sprach von 25.000 Teilnehmenden.

    Neben diesem Aufruf startete Anke Himmelreich, Mitarbeiterin des linguistischen Instituts der Universität, vor einigen Wochen eine Initiative zur Selbstverpflichtung für den Verzicht auf Kurzstreckenflüge. „Um zu zeigen, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz“, hieß es in der Erklärung. Ziel war es, bis zum Tag des internationalen Klimastreiks möglichst viele Mitarbeitende und Studierende der Universität zur Selbstverpflichtung zu bewegen. Unter Kurzstreckenflügen fasst Himmelreich alle Flüge auf Distanzen unter 1000 Kilometern, sofern sie mit einer Bahnfahrt unter zwölf Stunden Länge ersetzt werden können. Dabei würden nur zehn Prozent der CO2-Emissionen ausgestoßen werden, die bei einem Flug entstünden. „Bisher haben leider nur 0,9 Prozent aller wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Universität Leipzig unterschrieben“, verkündete Himmelreich nach der Demonstration. Dennoch sei der Science-For-Future-Wagen ein voller Erfolg gewesen. „Wir danken Frau Schücking dafür, dass sie uns unterstützt“, sagte Himmelreich und reagiert damit auf die Kritik, dass die Universität gegenüber der Bewegung neutral bleiben sollte. „In meinen Augen hat sie lediglich begrüßt, dass alle Bürgerinnen und Bürger ihre demokratischen Rechte wahrnehmen.“ Die Initiative zur Selbstverpflichtung laufe nach der Demo noch weiter.

    Nach Ende der Demonstration wurde zur Versammlung auf dem Augustusplatz aufgerufen, wo unter anderem Liedermacher Bodo Wartke auftrat. Die Kundgebung ist der Beginn der Klimaaktionswoche von Fridays For Future Leipzig. Gemeinsam mit anderen Initiativen, Vereinen und Organisationen finden in den nächsten Tagen weitere Veranstaltungen zum Klimaschutz statt.

     

    Fotos: Annika Seiferlein

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