Reaktion der Leipziger Hochschulen auf Corona-Pandemie
Aufgrund der Corona-Pandemie verschiebt die Universität Leipzig den Start der Präsenzveranstaltungen des Sommersemesters 2020. Weitere Hochschulen bestätigten den späteren Start des Lehrbetriebs.
Seit es Ende Dezember 2019 erste Fälle der neuartigen Atemwegserkrankung Covid-19 gab, breitet sich das dafür verantwortliche Virus namens Sars-CoV-2 immer weiter aus. Nach Absagen von diversen Großevents wie zuletzt auch der Leipziger Buchmesse zieht nun auch die Universität Leipzig Konsequenzen. Am 12. März gab der Pressesprecher der Universität, Carsten Heckmann, bekannt, den Beginn der Präsenzveranstaltungen im Sommersemester 2020 zu verschieben. Dieser wird vorerst vom 6. April auf den 4. Mai verschoben.
„Unsere entsprechenden Überlegungen sind gestern mit der Empfehlung des Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow bestätigt worden“, heißt es von Rektorin Beate Schücking. „Wir stimmen die konkrete Umsetzung mit unseren internen Gremien ab. Die Lage ändert sich täglich, dementsprechend werden wir dazu fortlaufend kommunizieren.“
Spätestens am kommenden Montag nach der Abstimmung in der Landesrektor*innenkonferenz soll es weitere Informationen geben. Schücking betonte zudem, wie wichtig die Botschaft sei, dass die Universität nicht geschlossen wird: „Wir werden weiter forschen und lehren. Für die Lehre wollen wir digitale Formate umsetzen, wo immer das möglich ist.“ Die Universität hält Studierende über die Website und die sozialen Medien auf dem Laufenden. Eine erste Informationsmail wurde bereits über den Studierendenverteiler verschickt, weitere werden wahrscheinlich folgen, bestätigt Heckmann.
Das Treffen der Landesrektor*innenkonferenz wartet neben der Universität auch die Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) ab. Die Pressesprecherin der HGB, Meike Giebeler, ist sich sicher, dass das Sommersemester auch an der HGB zu einem späteren Zeitpunkt starten wird. Näheres wisse man aber erst am Montag. Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) sowie die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (HMT) waren am Mittwoch für ein Statement nicht erreichbar, da die jeweiligen Sekretariate nicht besetzt waren. Auch die Handelshochschule Leipzig (HHL) stellt die Präsenzlehre ein. In einer Pressemitteilung heißt es, dass der Präsenzbetrieb bis vorerst 5. April an allen Studienorten (München, Köln und Leipzig) eingestellt wird. Die HHL bietet ihren Studierenden Kurse in digitaler Form an. Ob das auch eine Option für andere Hochschulen wäre, ist noch nicht klar. Lasse Emcken, der Sprecher der Konferenz Sächsischer Studierendenschaft (KSS), äußert sich dazu in der Pressemitteilung vom 11. März kritisch: „E-Learning ist in Sachsen bisher katastrophal umgesetzt, getestet und eingeführt. Deswegen ist es für uns nicht absehbar, welche Folgen eine digitale Umstellung der Lehre auf die Studierenden hätte. Stattdessen muss der resultierende Ausfall des Studiums durch Land und Bund kompensiert werden. Das kann nur die BAföG-wirksame Aussetzung der Regelstudienzeit sein, bis der reguläre Hochschulbetrieb wieder gewährleistet werden kann.“
Eine Verlängerung der vorlesungsfreien Zeit heiße auch für die Mensen und Cafeterien des Leipziger Studentenwerkes weiterhin verkürzte Öffnungszeiten, bestätigt Pressesprecher Michael Mohr, da mit weniger Nachfrage zu rechnen ist. Solange die meisten Hochschulen jedoch generell offen sind, seien auch die Einrichtungen des Studentenwerkes zugänglich. Lediglich die Cafeteria am Dittrichring schließe bis Ende März, da auch die HMT bis dahin geschlossen bleibt. Bisher hat das Studentenwerk erste freiwillige Präventionsmaßnahmen getroffen, so wurden zum Beispiel Desinfektionsmittelspender sowie Aushänge zur richtigen Handhygiene angebracht. Neben den generell recht hohen Hygieneauflagen die die Mensen zu erfüllen haben, werden in den folgenden Tagen nun die Selbstentnahmetheken für Besteck entfernt. Dieses soll künftig vom Personal ausgegeben werden. Weitere Änderungen werden über die Website sowie die Social-Media-Kanäle bekannt gegeben.
Wie es weitergeht, wird die Landesrektorenkonferenz am Montag zeigen, bisher betreffen die Änderungen nur den Lehrbetrieb. Die Standorte der Universität Bibliothek Leipzig (UBL) bleiben bis auf weiteres geöffnet. Caroline Bergter, Öffentlichkeitsreferentin der UBL, betont, dass sich die Bibliothek nach der Entscheidung der Universität richte. Bisher informiere man die Studierenden mit Aushängen über Hygienemaßnahmen. Die Lesungen der Reihe „Leipzig liest trotzdem“ entfallen. Weitere Informationen zum Virus und Schutzmaßnahmen stellen das Robert-Koch-Institut und das Bundesgesundheitsministerium bereit. Zudem hat die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften einen Telegram-Kanal eröffnet, in dem Informationen geteilt werden.
Titelbild: Randy Kühn / Universität Leipzig
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