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  • Hol dir die Mensa nach Hause

    Damit die Studierenden trotz geschlossener Mensen nicht verhungern, lädt das Studentenwerk auf seiner Webseite die bisher wohlgehüteten Rezepte hoch. Wir haben vier davon für euch ausprobiert.

    Kichererbsenpfanne mit Halloumi

    Ein Teller gelber Kichererbseneintopf, bestreut mit Schwarzkümmel und frischer Minze, steht auf dem Herd. Der Teller hat ein goldenes Muster auf dem Rand, im Hintergrund sieht man eine Pfanne mit demselben Eintopf darin.

    Eine Sache, die ich beim Zubereiten dieses Gerichts gelernt habe: Ungarische Chilitropfen aus einer Flasche mit nur 13 Milliliter Inhalt sollte man vorsichtig dosieren.
    Ansonsten kann man bei diesem schnellen Eintopf nicht allzu viel falsch machen: Alles kleinschneiden, in der richtigen Reihenfolge andünsten, abschmecken, schon ist das One-Pan-Dinner fertig. Kleiner Tipp: Probiert, bevor ihr salzt. Halloumi und Gemüsebrühe sind schon von alleine ziemlich salzig. (Es sei denn natürlich, ihr gehört zu den außerordentlich fleißigen und gesundheitsbewussten Menschen, die ihre Brühe selber kochen.) Wenn das Unglück schon passiert ist, hilft ein bisschen Naturjoghurt. Auch gut bei einer Überdosis ungarischer Chilitropfen…

    Geschmack: 4/5
    Aufwand: 2/5
    Preis: 3/5
    Corona-Einkaufsbedingungen-Kompatibilität: 4/5

     

    Vegetarische Bolognese aus roten Linsen

    Eine rote Schüssel mit ebenfalls roter Linsenbolognese, verziert mit gehackter Petersilie, steht auf dem Herd. Im Hintergrund sind eine Pfanne und ein Topf zu sehen.

    Zugegeben, diesem Rezept stand ich zuvor extrem skeptisch gegenüber. Was daran liegen könnte, dass ich ein kleines Kindheitstrauma bezüglich Sellerie mit mir herumtrage. Allerdings hat es mich dann wider Erwarten sehr begeistert, denn die widerspenstige Knolle wird durch das langsame Köcheln wunderbar zart und verliert ihre Bitterkeit. Wenn man es jetzt noch schafft, nichts zu vergessen – so wie die lieben Menschen vom Mensateam vergessen haben, uns zu verraten, was mit der Tomatendose aus der Zutatenliste passieren soll, was aber zum Glück ja recht offensichtlich ist – hat man in einer guten halben Stunde ein super leckeres Abendessen, an dem mit Sicherheit auch eingefleischte Karnivor*innen ihre Freude haben – denn wer vermisst bei dieser geballten Ladung fruchtiger Tomaten und nussiger Linsen bitte noch eine echte Bolognese?

    Geschmack: 5/5
    Aufwand: 2/5
    Preis: 2/5
    Corona-Einkaufsbedingungen-Kompatibilität: 3/5

     

    Der Strahlemann

    Ein Glas mit gelbgrünem Smoothie darin steht auf einem hellen Holztisch. Ein Bambusstrohhalm und ein halb versunkenes Minzblatt ragen heraus.

    Dieser leuchtend gelbgrüne Apfel-Kiwi-Gurken-Smoothie mit dem niedlichen Kosenamen „Strahlemann“ bringt ein bisschen Urlaubsfeeling in die einsame Leipziger Corona-Isolation. Vorausgesetzt natürlich, in eurer vollgestopften WG-Küche gibt es auch irgendwo einen Mixer. Falls ja, könnt ihr euch bei Sonnenschein mit dieser fruchtigen Erfrischung in der Hand von eurem Fenster oder Balkon aus an die Strände der Welt träumen. Und er kommt sogar ganz ohne zugesetzten Zucker aus! Fehlt nur noch die halbierte Kokosnuss als stilvolles Gefäß.

    Geschmack: 4/5
    Aufwand: 1/5
    Preis: 1/5
    Corona-Einkaufsbedingungen-Kompatibilität: 5/5

     

    Overnight Oats „Carrot Cake Style“

    Eine Schüssel Overnight Oats, bedeckt mit gehackten Walnüssen und Ahornsirup, steht auf dem Tisch. In der Glasplatte des Tisches spiegeln sich die umstehenden Bäume.

    „Bereite dein Frühstück schon am Abend vor, damit du am Morgen mehr Zeit hast“ – das ist das Konzept von Overnight Oats, über Nacht mit Flüssigkeit und weiteren Zutaten eingeweichten Haferflocken. Gerade jetzt in der Coronakrise zwar nicht wirklich nötig, weil ihr wahrscheinlich sowieso Zeit habt, aber vielleicht fällt es euch leichter, motiviert aus dem Bett zu steigen, wenn euer Frühstück schon im Kühlschrank auf euch wartet. Und spätestens sobald es in einer nicht näher bestimmbaren Zukunft wieder 9:15 Uhr-Seminare gibt, für die man tatsächlich das Haus verlassen muss, kommt dieses Rezept sehr gelegen.

    Geschmacklich überzeugen die Overnight Oats allerdings nur mittelmäßig. Zwar werden die Haferflocken durch das Einweichen sehr schön zart und cremig, aber an seinen vielversprechenden Namen kommt das Rezept nicht wirklich heran. Datteln und Ahornsirup sind meiner Meinung nach wirklich zu viel des Guten: Dadurch schmecken die Oats zwar pappsüß, aber erinnern trotzdem nur mit einer großen Portion Fantasie an echten Karottenkuchen.

    Geschmack: 2,5/5
    Aufwand: 2/5
    Preis: 2/5
    Corona-Einkaufsbedingungen-Kompatibilität: 5/5

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