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  • Zug, Land, Fluss

    Durch überfüllte Fußgängerzonen zu schlendern, ist während einer Pandemie nicht unbedingt die beste Freizeitaktivität. Mit dem MDV-Ticket könnt ihr auch schöne, ruhige Orte in der Natur erreichen.

    Ost- und Westbruch bei Brandis

    Nicht einmal zwanzig Minuten braucht die Regionalbahn 110 vom Leipziger Hauptbahnhof bis zum Bahnhof Beucha. Von dort aus läuft man eine gute Stunde durch die beschaulichen Vorgärten von Beucha und Brandis und den angrenzenden Wald, bis man den Ostbruch erreicht. Neben einem Tümpel befindet sich ein kleinerer Kletterfelsen, wenige Meter weiter der eigentliche Steinbruch, in dem über 30 Sportkletterrouten in verschiedenen Schwierigkeitsgraden eingerichtet sind. Die beiden Steinbrüche werden auch Leipziger Kletterschule genannt, da Bergsteiger*innen sie oft zur Vorbereitung auf alpine Touren nutzen. Für weniger Schwindelfreie gibt es aber auch einen Trampelpfad auf den Steinbruch hinauf.

    Eine Viertelstunde führt der Weg auf der Hochebene weiter zum Westbruch. Dort fällt der Steinbruch direkt in einen See ab, in dem man im Gegensatz zum Ostbruch auch schwimmen kann. Der Blick von oben auf den See und die Leipziger Skyline dahinter lädt zum Verweilen ein. Wer danach noch nicht genug hat, kann einer vom Deutschen Alpenverein am Bahnhof Beucha beschriebenen Tour folgen und gelangt nach etwa zwei Stunden an weiteren Seen vorbei dorthin zurück. Wem schon die Füße wehtun, der braucht auf dem direkten Weg nur knapp 45 Minuten und kann im Eiscafé „Lilly Vanilly“ am Kohlenbergteich Rast machen.

    Steinbruch, Westbruch, See, Klippen, Aussicht

    Die Klippen am Westbruch bieten einen eindrucksvollen Blick auf den See.

    Geiseltalsee

    Das Leipziger Neuseenland kennst du schon wie deine Westentasche und du hast Lust auf etwas Neues? Wie wäre es dann mit einem Ausflug zum größten künstlichen See Deutschlands? Mit Regional- und S-Bahn liegt dieser nur eine Stunde von Leipzig entfernt. Wie das Neuseenland ist der Geiseltalsee aus einem ehemaligen Tagebau entstanden, der mit Wasser aus der Saale geflutet wurde.

    Die Regionalbahn 78 hält an verschiedenen Punkten in der Nähe des Sees. In Braunsbedra kann man auf einen Aussichtsturm steigen, von einer Seebrücke aufs Wasser schauen, Boote ausleihen oder mit der „MS Geiseltalsee“ zu einer Rundfahrt aufbrechen. Das Schwimmen ist hier allerdings verboten. Wer in die Fluten springen will, sollte eine Station früher in Frankleben aussteigen, wo der See mit Sandstrand und Brandung aufwartet, die an Mittelmeerurlaub erinnert. Beides lässt sich aber auch kombinieren: Ein gut ausgeschilderter Wanderweg, der durch den angrenzenden Wald direkt am Wasser vorbeiführt, verbindet die beiden Orte und führt auch komplett um den See herum. Von Braunsbedra nach Frankleben zu laufen, dauert eine gute Stunde. Auf dem Weg informieren Tafeln über die Geschichte der Dörfer, die früher dort lagen, wo heute nur Wasser ist.

    Das Foto zeigt ein halb in der Erde vergrabenes Rad eines Schaufelradbaggers, daneben steht ein flacher Wagen aus Holz auf Schienen. An einem Felsbrocken ist eine Infotafel angebracht, im Hintergrund ist der See zu sehen.

    Schaufelrad und Kohlewagen erzählen von der Geschichte des Geländes am Geiseltalsee.

    Wüstes Schloss Osterland

    Wer Oschatz nur als die Station kennt, ab der man ein Anschlussticket braucht, wenn man nach Dresden will, der sollte unbedingt einmal dort aussteigen und sich das Wüste Schloss Osterland ansehen. Diese Ruine aus dem 13. Jahrhundert liegt etwa eine Stunde zu Fuß vom Bahnhof Oschatz entfernt, ist aber auch mit dem Fahrrad sehr gut erreichbar.

    Nicht mal ein Jahrhundert lang wurde das Schloss genutzt und der Bau auch nie ganz fertiggestellt – warum, ist bis heute nicht geklärt. Was über die Geschichte bekannt ist, steht auf einigen Infotafeln zusammengefasst. Zum Beispiel, dass das quadratische Gebäude aus vier Flügeln bestand, die über einem Bachlauf errichtet wurden, und dass sich im Innenhof ein Wasserhaus befand. Dieses wurde nach den Ausgrabungen aus Sicherheitsgründen wieder zugeschüttet, vom benachbarten Teich aus kann man sich aber zumindest vorstellen, wie es ausgesehen haben muss, als der Bach direkt in den Mauern verschwand. Vor allem Kinder haben großen Spaß daran, in den Ruinen und im umgebenden Wald zu spielen, aber auch für ältere Menschen ist es ein schöner Ort, um Rast zu machen, herumzuklettern und Geschichten zu spinnen. Nur die angrenzende Landstraße ist bei gedanklichen Zeitreisen leider doch etwas störend.

    In der Mitte ist ein Teil einer Ruine mit Fenstern und einem kleinen Torbogen zu sehen, links und rechts befinden sich kleinere Mauerreste. Die Ruine ist von Gras und Bäumen umgeben.

    Man muss kein Kind sein, um hier klettern zu wollen.

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