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  • Eine grüne Oase

    Mit dem neuen Jahr kommen die guten Vorsätze. Warum nicht zum Beispiel einen Kleingarten pachten und mehr Zeit in der Natur verbringen? Hier erfahrt ihr alles, was ihr darüber wissen müsst.

    Eure Zimmerpflanzen über­­leben einen ganzen Monat, ihr mögt das Ländliche, wollt aber nicht auf die Stickstoffoxide und die Flächenversiegelung der Leipziger Innenstadt verzichten? Dann ist das eigene kleine Stück Grün, der eigene Kleingarten, einen Gedanken wert.

    Für Alina und Paul hat es mit dem Basilikum angefangen. „Dann kamen die Tomaten auf der Fensterbank“, berichtet Alina. Sie und ihr Freund Paul pachten seit diesem Jahr mit Freund*innen einen Kleingarten in Leipzig. „Ein eigenes Draußen zu haben, ist für uns sehr wertvoll“, erklärt Paul. Für die beiden ist es die perfekte Möglichkeit abseits von Studium und Nebenjobs ihrem Stress zu entfliehen und sich zu entspannen. „Mich reizt es, draußen körperlich arbeiten zu können“, sagt Alina. So oder so ähnlich ergeht es vielen Menschen in Leipzig. Robby Müller, Vorsitzender des Vereins „Stadtverband Leipzig der Kleingärtner“, sieht einen erheblichen Nachfragetrend insbesondere auch bei jungen Familien.

    Über die Internetauftritte oder traditionell durch den Aushang im Schaukasten der Kleingartenvereine finde man einen Kleingarten, sagt Müller. Für Alina und Paul sind es die richtigen freundschaftlichen Beziehungen gewesen. „Außerdem ist es besser, es im Herbst zu versuchen. Im Frühjahr suchen alle“, fügt Paul hinzu. Für viele Kleingärten gibt es Wartelisten, an denen es heißt: Zähne ausbeißen. Müller empfiehlt, auf die Unterschiede zwischen den Stadtteilen zu achten. „In den ,Trend­Stadtbezirken‘ Schleußig, Plag­witz, Südvorstadt und Conne­witz sind die Wartelisten schon länger, teils zwei bis vier Jahre, während es im Leipziger Osten noch einige freie Parzellen gibt.“ In Leipzig gibt es zudem „shared gardens“ wie die Initiative Querbeet, wo man sich ins gemeinschaftliche Gartengeschehen ein­­bringen kann.

    Alina und Paul zahlen mit ihren Freund*innen 100 Euro Pachtgebühren und weitere 250 Euro für Nebenkosten wie Strom und Wasser im Jahr. Darüber hinaus mussten sie eine Ablösegebühr an den Vorpächter entrichten. Müller erklärt, dass man mindestens einen Euro pro Quadratmeter pro Jahr für Mitgliedsbeitrag, Pacht, Versicherungen, Umlagen und sonstigen Nebenkosten einplanen sollte. Ein Kleingarten verlangt auch zeitliches Engage­ment. Verwahrlosen lassen darf man ihn nicht. „Ganz grob kann man sagen, dass ein Kleingarten täglich eine Stunde Arbeit kostet“, sagt Müller. Auch gibt es verschiedene Vorschriften, an die man sich halten muss. Dazu gehören unter anderem die Satzung und Ordnung des Vereins aber auch Gesetze wie das Bundeskleingartengesetz. Letzteres spezifiziert zum Beispiel die Größe der Gartenlaube auf maximal 24 Quadratmeter.

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