Immergut: Gothic 2
Weil die Dezember-Ausgabe ausgefallen ist, veröffentlichen wir alle dafür geplanten Artikel online. Auch das Immergut, in dem es um Gothic 2 geht.
Wenn Langeweile, Prokrastination oder der Lockdown einen zwingen, Mittel zum Zeitvertreib zu finden, wird man kreativ. Zwischen dem Erlernen von Handarbeit und dem Abschließen eines Zeitungsabonnements versucht man sich daran zu erinnern, welche Aktivitäten die Kindheit bereichern konnten. Dazu gehörten für mich vor allem die langen Abende vor dem Computer mit dem neusten Videospiel. Um das alte Flair von 2002 wieder aufleben zu lassen, griff ich zu dem mittelalterlichen Spiel Gothic 2, der zweite Teil einer faszinierenden Computerspiel-Trilogie. Als Flüchtling einer ehemaligen Sträflingskolonie ist man als Retter der Insel Khorinis auserkoren und erledigt verschiedene Aufgaben, um an Erfahrung zu gewinnen. Den eigenen Weg kann man dabei selbst bestimmen. Drei Gilden stehen hier zur Auswahl – die Miliz, die Söldner und die Novizen. Als späterer Paladin, Drachenjäger oder Feuermagier steht man im Kampf gegen Orks, Drachen und anderer sonderbarer Tierwesen, die einem Erfahrungspunkte bringen. Mit jedem Levelaufstieg kann man neue Fähigkeiten erlernen und Kräfte erlangen. Das Spiel, das 2002 als bestes Rollenspiel des Jahres ausgezeichnet wurde, ist nicht nur aufgrund seines nostalgischen Charakters ein sehr fesselndes Hobby. Ein kleines, deutsches Entwicklerteam kreierte zu Beginn der 2000er dieses umfangreiche Abenteuer, das immerzu amüsante oder aufregende Momente in der Story aufspannt. So führt die eigene Neugier in zahlreiche Höhlen, Burgen und Grabstätten, in denen noch nie gesehene Gefahren lauern. Man erfährt durch andere Charaktere Geheimnisse und Hinweise, die einem jedes Mal ein Stückchen mehr voranbringen. Dabei beinhalten die Dialoge mit den Figuren oftmals wunderbare Anekdoten. Wem Netflix und Co. also nicht mehr reichen, kann Gothic 2 in einen neuen Bann ziehen, der sich über Monate erstrecken kann. Denn dieses Spiel ist nicht dazu gedacht, in einer Nacht durchgespielt zu werden. Letztendlich ist es ein Videospiel zum Rätseln, Schmunzeln und Mitreißen-lassen, das schon beim Zuschauen Aufregung erzeugt. Achtung: Suchtgefahr!
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