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  • Auch die Uni geht im Superwahljahr wählen

    Ab dem 4. Mai finden die Hochschulwahlen der Universität Leipzig statt. Die studentischen Senatskandidat*innen stellen sich und ihre Positionen vor.

    Ursprünglich hätten die Universitätswahlen letzten Juni stattfinden sollen, dann war Mitte Dezember geplant. Wegen des Lockdowns musste der Termin wieder verschoben werden. Vom 4. bis zum 11. Mai soll es endlich so weit sein.  Die Wahl wird online stattfinden mittels eines Online-Wahlsystems namens Polyas. Gewählt werden studentische Vertreter*innen für den Senat, den erweiterten Senat und die Fakultätsräte. Gerade dieses Jahr stehen wichtige Entscheidungen im Senat an: Die Amtszeit von Rektorin Schücking läuft aus und der Senat hat die Aufgabe, eine*n Nachfolger*in zu bestimmen. Auch vier Studierende sitzen in diesem Senat, der das zentrale Gremium der Uni bildet. Wir stellen euch die Spitzenkandidat*innen der fünf antretenden Listen vor, die sich, nebst den Einzelkandidierenden, auf die Studierendenpositionen bewerben.

    Foto: Privat

    Emre Arkan

    Liste: Solidarisch durch die Pandemie – Freiversuche & offene Bibs

    Emres Liste will vor allem den Auswirkungen der Coronapandemie entgegenwirken. Der Informatikstudent nimmt seine Hochschulpolitikerfahrung aus seiner ehemaligen Uni mit nach Leipzig und ist Spitzenkandidat einer Gruppe mit höchst aktuellen Themen. Ihm zufolge sei es unmöglich, dass Professor*innen nur Folien hochladen, ohne eine Vorlesung zu halten. Auch müssen die Bibliotheken wieder geöffnet werden, sodass Studierende, die eine schwierige Lernsituation haben, wieder besser studieren können.

    Hauptforderungen: Das Corona-Semester sollte nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet werden. Außerdem sollte es ein Mindestmaß an Qualitätssicherung für die Online-Lehre geben.

     

     

    Foto: Privat

    Benedikt Bierbaum

    RCDS / Freier Campus – Die studentische Mitte

    Der Medizinstudent tritt mit einer neuen Liste an: Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und der Freie Campus haben sich zu einer Liste zusammengeschlossen. Sie wollen möglichst viele Themen abdecken und sich entschieden gegen Extremismus von links und rechts stellen. Benedikt setzt auf Ausgleich und stellte sich deshalb bei der Podiumsdiskussion als Einziger gegen die Zivilklausel, da dies für ihn gegen die Freiheit von Forschung und Lehre sei. Die Zivilklausel ist eine Verpflichtung der Uni, ihre Forschungszwecke nur für zivile Zwecke einzusetzen und nicht zu militärischen Zwecken zu forschen.

    Hauptforderungen: Eine Bibliotheksampel schaffen, die Studierenden die Bibliotheksauslastung anzeigt. Weiterhin möchte die studentische Mitte denen eine Stimme geben, die sich im extremistischen Gedankengut nicht zuhause fühlen.

     

    Wiebke Fürst

    Lehramt: Kürzungen ankreiden, Staatsprüfungen streichen, Freiversuche jetzt!

    Die Lehramtsstudentin ist schon länger hochschulpolitisch aktiv unteranderem bei den Kritischen Lehrer*innen. Nachdem der ursprüngliche Spitzenkandidat der Lehramtsliste nun bereits ein anderes Amt wahrgenommen hat, kandidiert Wiebke für die Liste. Der Senat sei das wirkmächtigste Organ mit studentischer Vertretung, sagt Wiebke, da müsse man hartnäckig sein und das traue sie sich zu. Ihre Liste will das Lehramt-Staatsexamen auf wissenschaftliche Arbeit reduzieren und MINT-Fächer (auf Lehramt) stärken, um der hohen Abbrecherquote entgegenzuwirken. Doch Wiebke betont, dass die Lehramtsliste keine Klientel-Politik betreiben wolle. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Sanktionen für längere Studienzeiten abgebaut werden und dass die Fakultäten gut ausgestattet sind.“

    Hauptforderungen: Faire Arbeitsbedingungen für den Mittelbau schaffen und Wahlmöglichkeiten im Studium erhalten und ausbauen.

     

    Foto: Privat

    Felix Reinemer

    Die Jungsozialisten (Juso)-Hochschulgruppe: Die SoziaLISTE

    Der Spitzenkandidat für die Juso-Liste möchte eine Auseinandersetzung mit der Klimakrise und der Krise des Kapitalismus quer über alle Fachbereiche hinweg. Auch die historische Rolle der Uni Leipzig im Nationalsozialismus möchte der Jura- und Chemiestudent aufarbeiten. Langzeit- und Zweitstudiumsgebühren lehnt Die SoziaLISTE ab. Felix zufolge ist Bildung ein Menschenrecht und es liegt in der Verantwortung des Bundes, diese zu finanzieren. Die Gesellschaft habe weiterhin ein Interesse daran, dass sich ihre Mitglieder bilden.

    Hauptforderungen: Dass die Uni ein Raum wird/bleibt, in dem sich jede*r frei von feindlichen Ideologien bewegen kann. Außerdem möchte sich die SoziaLISTE gegen die Ökonomisierung und Hierarchisierung der Studiengänge einzusetzen.

     

    Foto: Privat

    Johanna Zitt

    Feministisch. Antirassistisch. Klimagerecht.

    Die Informatikstudentin ist noch neu in der Leipziger Hochschulpolitik. Sie erzählt, wie sie dazu gekommen ist: „Als ich neu an der Uni war, habe ich mir angeschaut, was es für Professuren mit Lehrauftrag in meiner Fachschaft gab. Keine einzige davon war von einer Frau besetzt.“ Daraufhin habe sie sich engagiert und kandidiert nun als einzige weibliche Spitzenkandidatin. Auch das Thema Nachhaltigkeit liegt Johanna am Herzen, sie wolle für strukturelle Änderungen an der Uni sorgen: weniger Papier und weniger Flüge für Forschungszwecke.

    Hauptforderungen: Johanna setzt sich für Unisex Toiletten in jedem Unigebäude ein und dass Berufungskommissionen erst dann losgehen, wenn es auch eine weibliche Kandidatin gibt. Weiterhin möchte sie eine Transparenz- und Zivilklausel in die Grundordnung der Uni aufnehmen.

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