• Menü
  • Sport
  • Hallenhockey-Historie in der Leplaystraße

    Gemeinsam mit euch Leser*innen laufen wir die „Sportroute Leipzig“ entlang und erfahren dabei, welche sporthistorischen Höhepunkte unsere Stadt zu bieten hat. Heute: die Sporthalle Leplaystraße 11.

    Ein eher unscheinbares gelbes Haus, der Eingang in eine Art Säule eingebaut, hölzerne Türen, rote Dachziegel: Auf den ersten Blick wirkt das Gebäude in der Leplaystraße  im Leipziger Zentrum-Südost nicht besonders aufregend. Doch hinter ihm verbirgt sich eine alte Geschichte, die besonders sporthistorisch Interessierten gefallen dürfte: Auf dem Areal befand sich nämlich das erste sogenannte „Turnhaus“ Leipzigs. 1847 in der damaligen Holzgasse (heutige Sternwartenstraße) erbaut, diente es als Stätte für den Allgemeinen Turnverein zu Leipzig – den ersten Turnverein der Stadt, der zwei Jahre zuvor, im Jahre 1845, gegründet worden war. Bevor der Wunsch nach einer eigenen Halle aufkam, gab es hier bereits den ersten Leipziger Turnplatz – damals noch unter freiem Himmel. 

    Die Halle Leplaystraße ist die erste Station der Sportroute Leipzig  Foto: Isabella Klose

    Der Allgemeine Deutsche Turnverein zu Leipzig spielte in den folgenden Jahrzehnten eine bedeutende Rolle im deutschen Turnsport, beispielsweise in der Geräteentwicklung. Heute ist der Verein in die Abteilungen Hockey, Tennis, Lacrosse, Frisbee, Volleyball und Gymnastik gegliedert, wobei er gerade im Hockeysport große Erfolge verzeichnet. Einer der bedeutendsten ist sicherlich die Ausrichtung der ersten Hallenhockey-Weltmeisterschaft 2003. Außerdem konnte der Verein bereits mehrere Nationalspieler*innen stellen. 

    Die Bedeutung des Vereins für die deutsche Sportbranche wurde schon früh deutlich. 1863 wurde das Turnhaus daher anlässlich des dritten Deutschen Turnfestes um einen Neubau erweitert. 50 Jahre später, im Jahre 1913, folgte die Halle Leplaystraße – Anlass war diesmal das zwölfte Deutsche Turnfest. 

    Bei der Gestaltung der Halle nach den Plänen des Architekten Fritz Drechsler gab es insbesondere zwei Besonderheiten: Zum einen war die Halle zur damaligen Zeit mit einer Nutzungsfläche von 5.000 Quadratmetern die größte Sportstätte Deutschlands. Zum anderen war sie mit zwei Stockwerken die erste mehrgeschossige Sporthalle. 

    Heute bietet die Halle Platz für zwei Ringer- und zwei Kraft- und Fitnesshallen und ist Standort der Geschäftsräume des Kampfsport- und Fitnessclubs Leipzig sowie der L.E. Volleys. Wegen ihrer bereits mehr als hundertjährigen Geschichte steht die Sportstätte außerdem unter Denkmalschutz. Inzwischen ist sie Teil eines Sporthallenkomplexes – 1970 wurde in der Leplaystraße 13 eine weitere Halle errichtet, die dem Turn- und Gymnastikclub Leipzig eine sportliche Heimat bietet. 

    Am 28. Juni 2019 – exakt 106 Jahre nach ihrer Eröffnung – wurde die Halle Leplaystraße 11 als erste Station der vom Sportmuseum entwickelten Sportroute eingeweiht. 

     

    Hochschuljournalismus wie dieser ist teuer. Dementsprechend schwierig ist es, eine unabhängige, ehrenamtlich betriebene Zeitung am Leben zu halten. Wir brauchen also eure Unterstützung: Schon für den Preis eines veganen Gerichts in der Mensa könnt ihr unabhängigen, jungen Journalismus für Studierende, Hochschulangehörige und alle anderen Leipziger*innen auf Steady unterstützen. Wir freuen uns über jeden Euro, der dazu beiträgt, luhze erscheinen zu lassen.

    Verwandte Artikel

    Sport zum Wohle der Gesellschaft

    Studium, Ausbildung, Auslandsjahr: Es gibt viele Optionen, was man nach der Schule machen kann. Eine ist ein FSJ – und das geht nicht nur in klassischen Einsatzbereichen, sondern auch im Sportverein.

    Sport | 17. Dezember 2023

    40 Jahre Triathlon in Leipzig

    Ende Juli fand der 40. Leipziger Triathlon statt. Die Sportart erfährt zwar einen internationalen Hype, hat sich in Sachsen aber noch nicht von Covid erholt.

    Sport | 1. September 2023