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  • Leipziger Wissensspuren über den Tellerrand hinaus

    Dieses Wintersemester dreht sich beim studium universale alles um die Spuren der Wissenschaft in Leipzig. Was das genau bedeutet, weiß Jürgen Vollmer, Koordinator der „Leipziger WissensSpur”.

    Das studium universale wurde 1992 von der Ägyptologin Elke Blumenthal in Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftler*innen der Universität Leipzig initiiert. Seitdem ist es fest in der Grundordnung der Universität Leipzig verankert und verpflichtet sich dazu, „sich ethischen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern der Wissenschaft“ (§ 32) zu widmen. Aber was bedeutet das eigentlich? 

    Hinter dem Begriff studium universale verbirgt sich eine Vorlesungsreihe, die für alle Interessierten kostenfrei zugänglich ist. Das Ziel ist es, der breiten Öffentlichkeit wissenschaftliche Themen verständlich darzustellen und zum Diskutieren anzuregen. Zum einen soll so der Dialog zwischen den Bürger*innen und der Universität Leipzig gefördert werden. Zum anderen soll aber auch bewusst fächerübergreifend kommuniziert und gedacht werden. Wissenschaftlichen Diskurs in der breiten Masse zu fördern, gehört laut Jürgen Vollmer, dem Koordinator der Leipziger Wissensspur, zum Bildungsauftrag von (Hoch-)Schulen. Unter dem Motto „Leipziger Wissensspur“ steht nämlich die Ringvorlesung dieses Mal.  

    Jedes Semester folgt die Ringvorlesung einem anderen Thema, die Idee dahinter bleibt immer gleich: Themen aus den Perspektiven verschiedenster Fachrichtungen zu betrachten. So verschwimmen die Grenzen zwischen Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften. Laut Vollmer gilt Leipzig mit zahlreichen wichtigen Komponistenstätten, Forschungsinstituten, Bibliotheken und Museen als Stadt des Wissens und der Wissenschaften. Damit sei Leipzig der perfekte Ort, um sich mit den Konzepten der Erkenntnis- oder Wissenschaftstheorie zu beschäftigen. Vollmer fasst einige zentrale Fragen zusammen: „Wie erwerben wir Wissen und wie vermitteln wir es in Schulen und Hochschulen? Wie bewahren wir Wissen und wie entdecken wir es in Bibliotheken, Museen und Archiven? Wie hinterfragen wir Wissen und wie entwickelt es sich in Hochschulen und Forschungsinstituten?“ 

    Auf der Website der Universität Leipzig wird das Thema der Ringvorlesung als ein „spannender Spaziergang zu bedeutenden Lehr- und Forschungseinrichtungen” in Leipzig beschrieben. Vorlesungen und Spaziergänge scheinen sich eher schlecht vereinen zu lassen, aber tatsächlich wird beim studium universale dieses Semester spaziert. Vollmer erläutert, dass die wöchentlichen Vorträge immer mit dem Besuch eines anderen bedeutenden Ortes in Leipzig verbunden werden. Teilnehmende können ab 18 Uhr in kleinen Gruppen bei Besichtigungen und Führungen diese Orte und ihre Geschichte entdecken. Einen spannenden Vortrag, mit einem passenden wissenschaftlichen Thema im Sinne der Vorlesungsreihe, gibt es im Anschluss ab 19 Uhr in einem Vortragsraum vor Ort. Für die letzte Veranstaltung im Februar sei ein längerer Spaziergang geplant. 

    Über mögliche Sprecher*innen kann Vollmer nichts verraten. Im Gegenteil: er erklärt, dass die Veranstaltungsorte dieses Semester mehr im Fokus stehen sollen als die Sprechenden. Zu diesen besonderen Veranstaltungsorten zählen unter anderem das Stadtarchiv, der botanische Garten, die Grassi-Museen und das Deutsche Literaturinstitut Leipzig. Sowohl Orte als auch Vorlesungsthemen seien festgelegt, jedoch stehen letzte Absprachen noch aus. Das vollständige Programm wird Anfang Oktober veröffentlicht.  

     

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